Der neue Märklin HL-Motor

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David
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Re: Der neue Märklin HL-Motor

Beitrag von David »

Toporama 8910 hat geschrieben:Moin,
dimido hat geschrieben:Hallo,
inzwischen hat es jemand gewagt den neuen Motor zu sezieren.
Bilder und Bericht findet Ihr hier.
demnach ist handelt es sich um einen Glockenankermotor (Gleichstrommotor mit eisenloser Wicklung)

Wer mehr über den Aufbau und die Wirkung über die Motoren wissen möchte, findet hier Infos dazu:
http://www.maxonmotor.de/medias/sys_mas ... hment=true
Hallo Heinz
Danke für die tolle Beschreibung der Maxonmotoren.

Aber der von Märklin ist leider kein Maxon. No swissmade ;) .
Grüsse dich
David :F_CH:
zistmeinleben
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Re: Der neue Märklin HL-Motor

Beitrag von zistmeinleben »

Axel hat geschrieben:Hallo,
was Armand hauptsächlich kritisiert ist ja das Verkleben des Motors. Worin liegt eigentlich der Unterschied zwischen dem Verkleben des Märklin-Motors und dem Verkleben des Faulhaber-Motors?
Ich kann mich jetzt gerade nicht daran erinnern, dass das Verkleben des Faulhaber-Motors kritisiert wurde. Gibt es auch Umbauten auf Faulhaber-Motoren in unserer Spurweite, bei denen der Motor nicht verklebt wird?
Viele Grüße
Axel
Gut gebrüllt Löwe :bravo:
Freudenreich
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Re: Der neue Märklin HL-Motor

Beitrag von Freudenreich »

Geht man davon aus, dass eine Lok mit Faulhaber- oder Maxonmotor eine Stunde pro Tag läuft (und das ist schon hochgegriffen) dann übersteigt die Lebensdauer des Motors die des Z-Bahners um ein vielfaches. Den Motor wegen Verschleiss auszutauschen ist somit kein Thema. Wird der Motor aber dauerhaft überlastet, ist er auch schnell am Ende. Das passiert eigentlich nur, wenn das Getriebe blockiert (aus welchen Gründen auch immer). Ich hatte schon einige Westmodell-Loks auf dem Tisch, bei denen ein durchgebrannter (nicht verschlissener!) Motor ersetzt werden musste. Die Motoren sind so eingeklebt, dass sie mit einem kleinen Knacks aus der Arretierung gebrochen werden konnten und der Neue wieder eingeklebt.
Ich habe bereits eine größere Stückzahl Drehgestell-Loks auf Maxon umgebaut. Im Unterschied zu den meisten Anbietern habe ich den Motor mit einer Madenschraube in dem Messingfüllstück fixiert und das Füllstück eingeklebt. So müsste man nur die Madenschraube lösen und die Motor/Schwungmasse/Scnecken-Kombination wechseln und wieder verschrauben. Das war bislang aber noch nicht ein einziges Mal nötig. Bei einigen Modellkonstruktionen habe ich die Befestigung mit Madenschraube serienmäßig eingeführt: Ae3/5, Ae3/6 sowie die Rc und 1043 Loks. Bei Modellen, bei denen ich platzbedingt nur kleben konnte, habe ich Möglichkeiten vorgesehen, die ein einfaches Auspressen des Motors aus der Verklebung erleichtern (so zB eine Auspressbohrung an der Unterseite der gefrästen Motorwanne). Bislang habe ich noch nie einen Motor einer von mir gebauten Lok tauschen müssen (was aber kein Problem wäre). Um mal mit Stückzahlen zu sprechen: ca 130 Loks Ae3/5 und Ae3/6 und 300 Loks 1043/ Rc. Auch wenn der Hochleistungsmotor wie der Maxon und der Faulhaber ein Hohlankermotor ist, würde ich ihn qualitätsmässig nicht auf dieselbe Stufe stellen. Nicht umsonst kosten Maxonmotoren 40 Euro netto pro Stück bei Abnahme von 150 Motoren.
Wenn die Hochleistungsmotoren in China nur 1,50 kosten, dann ist das schon eine ganz andere Liega und nicht allein mit den geringen Lohnkosten in Fernost zu erklären. Ich bin gespannt, wann die ersten Hochleistungsmotoren an der Verschleissgrenze sind und aussteigen.

Harald Freudenreich
1987
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Re: Der neue Märklin HL-Motor

Beitrag von 1987 »

Axel hat geschrieben:Worin liegt eigentlich der Unterschied zwischen dem Verkleben des Märklin-Motors und dem Verkleben des Faulhaber-Motors?
Hallo Axel,

die Antwort auf Deine Frage ist ganz einfach: Märklin hat es gemacht und damit ist es falsch, in der Kleinserie ist es wohl richtig. Wenn Dauernörgler - am lustigsten finde ich diejenigen, die alles kaufen, obwohl es doch angeblich Schrott ist - schon auf dem Katalogbild jeden Fehler außen und innen erkennen, dann braucht es dafür ja auch noch eine Bestätigung. Und solche Menschen wissen auch ohne Kenntnis von Märklins Einkaufsquelle ganz genau, dass der Motor im Einkauf nur einen 1 EUR oder vielleicht 1,50 EUR kostet.

Wir wissen jetzt, dass es ein Glockenankermotor ist, dessen Wicklung übrigens auch dem der Rokuhan-Motoren sehr ähnlich sieht. Das finde ich erst mal verdammt interessant. Den Rest von all diesem Quatsch sollten wir, so finde ich, einfach mal vergessen. Wenn ein solcher Motor mal schlapp macht, dann werden wir es hier bestimmt erfahren und auch die Hintergründe (Nutzungszeit, mögliche Überlastung) erfragen können. Auch wird sich zeigen, ob es Ausnahmen sind oder aber die Regel ist. Auf eine solche objektive Erkenntnis gebe ich mehr als auf das Urteil von Menschen mit für mich sehr fragwürdigem Charakter.

Meine Zuversicht rührt daher, dass ich schon um 2010 eingeweiht wurde, als Märklin auf die Suche nach einem neuen Motor ging. Da wurde mir das Spannungsfeld eines maximalen Einkaufspreis und auch die technische Anforderung an die Lebenszeit ausgiebig erläutert. Mit Pager-Motoren, wie sie Z-Modellbau verbaut, hatten sie sich auch beschäftigt, aber die hatten eine deutlich zu geringe Standzeit, um sie als Großserienhersteller zum Einsatz zu bringen. Verschiedene Antriebe kamen ins Prüflabor, um ihre Lebensdauer und Belastbarkeit zu erproben. Und mit dieser Hintergrundgeschichte bin ich sehr optimistisch, dass diese Motoren vielleicht weniger lang halten als Glockenankermotoren von Faulhaber oder Maxon, aber von einem normalen Betriebsbahner bei bestimmunsgerechtem Gebrauch dennoch nicht kaputt zu kriegen sind! Es sei denn, jemand fängt mit 10 Jahren an und wird 120 Jahre alt. Aber der wird es mir wohl auch nicht mehr berichten können...

Übrigens: Die meisten Klebeverbindungen aus Zwei-Komponenten-Stoffen lassen sich ganz leicht lösen. Das betreffende Teil wird über Nacht einfach mal ins Tiefkühlfach gelegt. Dann bricht der Kleber sofort auf und kann entfernt werden. Nur Kondenswasser sollte man dabei auf dem Schirm haben und sich vergewissern, dass der Zinkdruckguss die Kälte auch aushält.


Holger
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Re: Der neue Märklin HL-Motor

Beitrag von eXact Modellbau »

Meine Meinung zu dem Thema:
1. Der Motor ist besser als befürchtet.
2. Den Motor einzukleben ist bei diesen Platzverhältnissen absolut in Ordnung
3. Die Besitzer sind mit den Fahreigenschaften sehr zufrieden.
4. Mit Schwungmasse zu werben ist eher ein Witz.
Gerd Kurz
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Re: Der neue Märklin HL-Motor

Beitrag von Gerd Kurz »

Interessanter Einblick in den Motor. Typischer China Motor, der von AZL gebaute Motor ist sehr aehnlich, aber noch "sparsamer ausgefuehrt: die "Buerstenkontakte" bei AZL sind nur im Plastik eingesteckt, das Motorgehaeuse zum Buerstenteil hat nur 2 Knaggen. Somit ist der Maerklin Motor "etwas" hochwertiger, aber 33EUR als Ersatz.... :lol:
nobody
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Re: Der neue Märklin HL-Motor

Beitrag von nobody »

Mich würde interessieren, wie sich der Motor im digitalen Fahrbetrieb bewährt.
Es hört sich ja fast an, als wenn er dann wohl empfindlicher ist, als die bisherigen Motoren.
Gibt es schon erste Erfahrungen damit?
Gruß Peter
zistmeinleben
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Re: Der neue Märklin HL-Motor

Beitrag von zistmeinleben »

Moin Zettis,

der Glockenankermotor wird bei den Modellbahnern, im besonderen bei den Zettis als das einzig Wahre heilig gesprochen. Mich wundert dass Märklin dieses unschlagbare Verkaufsargument nicht in seine Produkt-Werbung aufnimmt.
1987
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Re: Der neue Märklin HL-Motor

Beitrag von 1987 »

Hallo Larry,

Deinem Fazit mag ich mich anschließen, deshalb Danke! Die Schwungmasse kann angesichts ihrer winzigen Größe tatsächlich nicht sonderlich wirksam sein, zumal sie physikalisch eher eines großen Durchmessers (hier größer als der Motor) statt großer Masse braucht. Aber wie Du schriebst, sind die Käufer mit den Fahreigenschaften zufrieden und ich bin es auch.

@Götz
Ich bin auch überrascht, dass Märklin so wenig offensiv mit dem Innenleben des neuen Motors umgeht. "Glockenankerantrieb" sollte im Motorenbereich tatsächlich das größte Verkaufsargument sein. Aber vielleicht kommt da ja noch was.


Holger
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