Axel hat geschrieben:Worin liegt eigentlich der Unterschied zwischen dem Verkleben des Märklin-Motors und dem Verkleben des Faulhaber-Motors?
Hallo Axel,
die Antwort auf Deine Frage ist ganz einfach: Märklin hat es gemacht und damit ist es falsch, in der Kleinserie ist es wohl richtig. Wenn Dauernörgler - am lustigsten finde ich diejenigen, die alles kaufen, obwohl es doch angeblich Schrott ist - schon auf dem Katalogbild jeden Fehler außen und innen erkennen, dann braucht es dafür ja auch noch eine Bestätigung. Und solche Menschen wissen auch ohne Kenntnis von Märklins Einkaufsquelle ganz genau, dass der Motor im Einkauf nur einen 1 EUR oder vielleicht 1,50 EUR kostet.
Wir wissen jetzt, dass es ein Glockenankermotor ist, dessen Wicklung übrigens auch dem der Rokuhan-Motoren sehr ähnlich sieht. Das finde ich erst mal verdammt interessant. Den Rest von all diesem Quatsch sollten wir, so finde ich, einfach mal vergessen. Wenn ein solcher Motor mal schlapp macht, dann werden wir es hier bestimmt erfahren und auch die Hintergründe (Nutzungszeit, mögliche Überlastung) erfragen können. Auch wird sich zeigen, ob es Ausnahmen sind oder aber die Regel ist. Auf eine solche objektive Erkenntnis gebe ich mehr als auf das Urteil von Menschen mit für mich sehr fragwürdigem Charakter.
Meine Zuversicht rührt daher, dass ich schon um 2010 eingeweiht wurde, als Märklin auf die Suche nach einem neuen Motor ging. Da wurde mir das Spannungsfeld eines maximalen Einkaufspreis und auch die technische Anforderung an die Lebenszeit ausgiebig erläutert. Mit Pager-Motoren, wie sie Z-Modellbau verbaut, hatten sie sich auch beschäftigt, aber die hatten eine deutlich zu geringe Standzeit, um sie als Großserienhersteller zum Einsatz zu bringen. Verschiedene Antriebe kamen ins Prüflabor, um ihre Lebensdauer und Belastbarkeit zu erproben. Und mit dieser Hintergrundgeschichte bin ich sehr optimistisch, dass diese Motoren vielleicht weniger lang halten als Glockenankermotoren von Faulhaber oder Maxon, aber von einem normalen Betriebsbahner bei bestimmunsgerechtem Gebrauch dennoch nicht kaputt zu kriegen sind! Es sei denn, jemand fängt mit 10 Jahren an und wird 120 Jahre alt. Aber der wird es mir wohl auch nicht mehr berichten können...
Übrigens: Die meisten Klebeverbindungen aus Zwei-Komponenten-Stoffen lassen sich ganz leicht lösen. Das betreffende Teil wird über Nacht einfach mal ins Tiefkühlfach gelegt. Dann bricht der Kleber sofort auf und kann entfernt werden. Nur Kondenswasser sollte man dabei auf dem Schirm haben und sich vergewissern, dass der Zinkdruckguss die Kälte auch aushält.
Holger