Nach Sorge und Elend ging es in das Selketal - Eindrücke einer Tagesfahrt mit Nachbauanregungen

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Fbl799
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Nach Sorge und Elend ging es in das Selketal - Eindrücke einer Tagesfahrt mit Nachbauanregungen

Beitrag von Fbl799 »

Moin,
nachdem für den gestrigen Tag komplett staubfreie Wetterverhältnisse vorausgesagt waren, haben zwei Kumpels und ich einen Plan für eine Tagesfahrt mit der Eisenbahn umgesetzt. Gegen 8 Uhr in Bremen los, gegen 22 Uhr wieder zu Hause in Bremen. Es ging Richtung Hannover, Wernigerode, danach mit der HSB durch den Harz nach Quedlinburg und wieder zurück nach Bremen, 8 Umstiege, maximale Umsteigezeit unterwegs 18 Minuten. Mein erster Gedanke: Klappt nie und nimmer...

Eine Zugfahrt, bei der der Weg das Ziel war. Mein besonderes Augenmerk lag auf "kleinen Szenen am Rande" sowie möglichen Vorbildmotiven für die Modelleisenbahn.

Auf gehts also mit den Bild-Eindrücken...

Das Wetter hielt, was die Vorhersage versprach, es regnet in Strömen. Für ein Foto von der Dampflok hat es bei mir zumindest nicht gereicht. Nachdem die schon benannten Ortschaften Elend und Sorge passiert waren, erreichten wir als bald den Bahnhof Eisfelder Talmühle. Dort war der Umstieg in den VT 187 angesagt.

Letzte Vorbereitungen durch den Tf, in Kürze kann es losgehen

24-04-04-vorbereitungen-eis.jpg



Nach Ankunft in Hasselfelde, wie aus einer ganz anderen Epoche

24-04-04-vt187-017-hasselfe.jpg

In Hasselfelde wurde "Kopf gemacht" (die Fahrtrichtung gewechselt), Zeit für ein weiteres Porträt des hübschen VTs

24-04-04-vt187-017-hasself2.jpg

Weiter ging es (zurück) über Stiege in Richtung Quedlinburg.

Auf dem Hinweg nach Hasselfelde war mir schon ein ganz besonderer Baum aufgefallen, der einem der letzten Stürme nicht standhalten konnte und ein für mich wunderbares Motiv zum Nachbau für die Modellbahn darstellte. Das Fenster in dem VT ließ sich öffnen und ich habe auf der Rückfahrt nach Stiege mit dem Fotoapparat kräftig drauf geballert...

umgefallener-baum1.2.jpg


Wenigen Minuten später, was ist das denn??? Ein weiterer gefallener Baum, wie gemalt für den Nachbau:

umgefallener-baum2.1.jpg

Wenn mir sowas jemand auf dem Modelleisenbahn gezeigt hätte, wäre meine Antwort gewesen: "...wie kommt der da hin...???" und "...wie sieht der denn aus???..."


Es gibt wahrscheinlich kaum etwas, das es beim Vorbild/in der Natur nicht gibt...


Später dann eine Kreuzung in Strassberg

24-04-04-kreuzung-strassber.jpg

Stillleben...
24-04-04-strassberg-in-rich.jpg
24-04-04-eg-strassberg.jpg
Bei solchen Vorbildszenen nehme ich zumeist viel mit, Art und Anlage der Vegetation auf dem Bahnsteig, Patina an Gebäude und Co., sowie weiteres Rumstehendes usw. usw...


Wenig später in Alexisbad war ein längerer, planmäßiger Betriebshalt, Zeit für ein paar Szenen

24-04-04-vt187-017-alexisba.jpg



24-04-04-vt187-017-alexis2.jpg


Schließlich war Quedlinburg erreicht, Endstation für den Triebwagen der HSB.

Kurze Zeit später dann die Einfahrt unseres VT 648 in Quedlinburg, der uns nach Halberstadt bringen sollte, wir traten die Rückfahrt an. Es folgten weiteren Umstiege in Goslar und Hannover, auf die Sekunde pünktlich um 21:39 Uhr erreichten wir Bremen Hbf.

Es war ein klasse Ausflug mit vielen Eindrücken, nach dem ich allerdings auch ziemlich platt war...

Empfehlen kann ich es trotzdem, schnappt euch das Deutschland/Wochenend-/oder Länderticket und dann nichts wie auf, die Welt entdecken, es gibt viel zu sehen...
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Zuletzt geändert von Fbl799 am Fr 5. Apr 2024, 19:16, insgesamt 2-mal geändert.
RWN
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Re: Nach Sorge und Elend ging es in das Selketal - Eindrücke einer Tagesfahrt mit Nachbauanregungen

Beitrag von RWN »

Ohne viele Worte. ;)
Zoltan
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Re: Nach Sorge und Elend ging es in das Selketal - Eindrücke einer Tagesfahrt mit Nachbauanregungen

Beitrag von Zoltan »

Schöne Reise gemacht hast du!

Aber ich würde es mit der DB / ÖBB nie wagen.

Wir waren jetzt 5 Tage im Süden, entlang den Spuren des Doppeladlers (Eisenbahnen der ehemaligen Monarchie Österreich-Ungarn) kreuz und quer bis Ljubljana, Jesenice, Nova Gorica, Triest, Toblach usw. mit sehr viel Umsteigen. Alle 9 slowenischen und italienischen Züge waren auf die Minute pünktlich. Die 3 Züge der DB / ÖBB hatten je 50 bis 70 Minuten Verspätung... es war trotzdem schön :)
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Re: Nach Sorge und Elend ging es in das Selketal - Eindrücke einer Tagesfahrt mit Nachbauanregungen

Beitrag von Fbl799 »

Moin Zoltan,
dank Dir für die Rückmeldung!

Da habt Ihr mit hoher Wahrscheinlichkeit in Euren 5 Reisetagen ein paar Kilometer mehr gemacht, als wir gestern... :)

Fahrplan und Eisenbahn, ein Thema hier in Deutschland, das in diesen Zeiten durchaus als "problembehaftet" gilt.
Sie geloben Besserung und arbeiten dran, soll wohl irgendwann (wieder) werden. Ich hoffe drauf, vor allen Dingen, dass ich es noch erlebe! ;)

Gestern hat es bei mir super hingehauen, darauf lässt sich aufbauen, alles Weitere sollten wir vielleicht hier nicht vertiefen... ;) ;) ;)
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Re: Nach Sorge und Elend ging es in das Selketal - Eindrücke einer Tagesfahrt mit Nachbauanregungen

Beitrag von Nils Opitz »

Hallo,
Danke für die Eindrücke. Ich habe bei meinen letzten Bahnfahrten (Stuttgart-Berlin und Stuttgart-Hamburg) auch auf die Gleise und das Nebendran geachtet und auch entsprechend Bilder gemacht. Unkraut im Bahnhof, Dinge zwischen den Gleisen und sowas.
Sowohl der urbane Raum als auch die Natur sind meist viel unregelmäßiger und unordentlicher als auf den meisten Modellbahnanlagen.
Vor allem die großen gleichförmigen Wiesenstücke und Wälder aus lauter gleichen und gleich großen Bäumen finde ich immer nicht so toll.
Ich freue mich schon auf die Ausgestaltung der Landschaft bei mir, auch wenn das natürlich eine Heiden-Fitzelarbeit wird. :drink:
Nils
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Re: Nach Sorge und Elend ging es in das Selketal - Eindrücke einer Tagesfahrt mit Nachbauanregungen

Beitrag von Fbl799 »

Nils Opitz hat geschrieben: Fr 5. Apr 2024, 20:46
Sowohl der urbane Raum als auch die Natur sind meist viel unregelmäßiger und unordentlicher als auf den meisten Modellbahnanlagen.
Vor allem die großen gleichförmigen Wiesenstücke und Wälder aus lauter gleichen und gleich großen Bäumen finde ich immer nicht so toll.
Ich freue mich schon auf die Ausgestaltung der Landschaft bei mir, auch wenn das natürlich eine Heiden-Fitzelarbeit wird.
Moin,
das Vorbild als Vorbild, und einmal ins Modell umsetzen, bitteschön...
Auch für mich die Option schlechthin, an der ich mir allerdings auch durchaus oft die Zähne ausbeiße.

Durcheinander vs. Homogenität in der Natur und auf der Modellbahn, auch so ein Thema...
Zu bedenken ist sicherlich, dass die Natur wesentlich mehr Platz zur Darstellung des Durcheinanders hat, als die Modellbahn. Dagegen ist der Raum auf der Modellbahnplatte "naturgemäss" recht/sehr begrenzt.
Und dann meine ich da nicht nur eine mögliche Homogenität/ein entsprechendes Durcheinander bei den Formen, sondern auch bei den Farben. Es bleibt ein schmaler Grat, das Auge will sicher auch nicht überfordert werden. Gerade bei den Farben.

Da stellen sich immer wieder so Fragen nach der Wirkung von Farben bei Tages- oder bei Kunstlicht. Habe ich eine bestimmte Faser- oder Flockenfarbe verbaut, die authentisch bei Tageslicht wirkt, kommt ggf. das böse Erwachen, wenn man die Anlage bei Kunstlicht betrachtet oder fotografiert...
Fallstricke gibt es genug, es macht aber auch Spaß, sie zu überwinden. Also nur zu... :)

Besten Dank für die Rückmeldung!

Viel Erfolg beim Landschaftsbau und reichlich Spaß im Hobby weiterhin!
Nils Opitz
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Re: Nach Sorge und Elend ging es in das Selketal - Eindrücke einer Tagesfahrt mit Nachbauanregungen

Beitrag von Nils Opitz »

Ja, danke auch.
Ein so ein Beispiel ist die Schotterung und deren Rostton, da sollte man immer warmes Kunstlicht als Beleuchtung nehmen, um die Wirkung zu bewerten, da die Anlage normalerweise ja bei solchem Licht steht. Das wird, glaube ich, sogar von Koemo so empfohlen. Hat also wenig Sinn, sich im „besten“ Tageslicht auf die Terrasse/ den Balkon zu begeben, um eine Farbe auf deren Tauglichkeit für die Anlage zu taxieren. Und selbst Tageslicht ist natürlich ganz verschieden, Bewölkung, tiefstehende Sonne, etc.

Ich muss erst noch die Schienen wieder von Schotterresten befreien, dann sauber nachschottern, wo es zu wenig oder uneben ist, dann dan Schotter leicht entlang der Gleisstränge anrosten, dann den Untergrund weiter mit Aclylfarben bearbeiten, schließlich noch alle Weichen u anderen Magnetartikel sowie Prellböcke u.ä. anschließen.

Erst dann kann ich ans Begrünen und Bebaumen gehen, aber da freue ich mich schon mächtig drauf. Ich bilde mir gar nicht ein, dass ich das hinkriege wie Karl Sinn, aber zu wissen, wie gut es geht, macht einem ja auch Mut und ein wenig Ehrgeiz. Vielleicht bin ich da etwas pingeliger als bei der reinen elektrischen Technik der Anlage, weil ich mich als Biologe im Studium besonders mit niederen Pflanzen (Moose, Flechten) und mit Mikroskopie befasst habe. Habe hier im Urlaub schon beim Wandern winzige Ästchen u.ä. gesammelt, damit ich Baumstämme habe… :mrgreen:

Dir auch weiterhin viel Spaß am Hobby!
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Re: Nach Sorge und Elend ging es in das Selketal - Eindrücke einer Tagesfahrt mit Nachbauanregungen

Beitrag von online-miniclub »

Moin Michael,

Es reicht nicht für einen "Daumen hoch", da muss ich glatt was zu schreiben.

Schöne Reise, tolle Fotos, Ich find die alten gammeligen Bahnhofsgebäude super, wenn man Pläne hätte, könnte man das direkt mal nachbauen.
Nur so als Geistesblittz.... hahaha.

lg
Michi
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Re: Nach Sorge und Elend ging es in das Selketal - Eindrücke einer Tagesfahrt mit Nachbauanregungen

Beitrag von David »

Hallo Michael

Toller Reisebericht :bravo:. Ich durfte ganz ähnliche Reisen mit der HSB mit Jens vor Jahren machen. Wenn ich deine Bilder sehe, werden meine Erinnerungen und Erlebnisse an die Bahnfahrten mit der HSB richtiggehend wach und lebendig.
Danke für die tollen Bilder.

Liebä Grüess
David
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Re: Nach Sorge und Elend ging es in das Selketal - Eindrücke einer Tagesfahrt mit Nachbauanregungen

Beitrag von Fbl799 »

Moin nochmals eben,
vielen Dank für Eure Rückmeldungen, ich freue mich, wenn Euch meine Fotos gefallen haben und ich Euch so ein wenig "mitnehmen" konnte, auf dieser Reise!

@ Nils
Nun müssen wir aufpassen, dass wir innerhalb dieses OT Themas nicht abermals OT werden. Wobei, dann wären wir ja beim Modellbau und wieder genau richtig...😉

Verglichen mit Deiner Bausituation in der Du gerade bist, habe ich Dir gegenüber ein paar Monate zeitlichen Vorsprung und hatte zu der Zeit mit ähnlichen Fragen und Problemen "zu kämpfen".
Zum Thema Farbe der Schienenprofile stellte sich (auch) mir das Problem, erst schottern oder erst anpinseln? Habe erst gepinselt (mit braungrauer Binder- und Acrylfarbe) dann geschottert. Bin beim Schottern allerdings sehr schnell von der Wasser-Leim- zur Latex Bindemittel-Wasser (ein Teil Bindemittel drei Teile Wasser) Methode umgestiegen. Die Wasser-Leimlösung hielt einerseits zwar bombenfest, letztendlich allerdings zu fest, um aufgeschwemmte Schottersteine schadlos von den Schienenprofilen entfernen zu können...

Auch zur Frage der Begrünung, da hast Du ja von Berufs wegen schon herausragende (auch theoretische) Voraussetzungen, habe ich meine Erfahrungen und Misserfolge hier dokumentiert, vielleicht ist ja da und auf den folgenden Seiten was Interessantes auch für Dich dabei:


viewtopic.php?p=249455#p249455


Wichtig war mir jedenfalls, einzelne Baufortschritte immer auch mit dem Fotoapparat zu dokumentieren. Während das menschliche Auge doch eher wohlwollend mit der eigenen Arbeit umgeht, ist das Kameraobjektiv absolut gnadenlos und deckt schon kleinste Mängel auf... ;)

Auf guten Baufortschritt, werde das Weitere bei Dir verfolgen.

@ Michi
Da gab es wirklich einiges an reizvollen Gebäuden und Infrastruktureinrichtungen zu sehen. Die Harzquerbahn ist, wie ich glaube, recht gut dokumentiert, muss mal schauen, sollte auch noch irgendwo ein Buch liegen haben.
Also falls Du da wirklich was bauen willst, lässt sich da sicher an Pläne herankommen. Andernfalls hilft nur die alte Väter Sitte, anhand von Fotos, Tür-, Fenster- und Geschosshöhe spekulieren und umrechnen... ;) ;)

@ David
Das schöne an solchen Zugfahrten ist für mich auch, bewusst hingeschaut, erlebt man das "hier und jetzt", es lassen sich viele viele reizvolle Elemente da draußen an der Bahninfrastruktur auch heute noch entdecken.
So wird mir bewusst, dass ich viel zu oft "im gestern" (...der vermeintlich guten alten Eisenbahnzeit) oder schon "im morgen" (...was kannst du denn als nächstes mal bauen...) lebe... :)

Auf ein sonniges Wochenende allerseits und
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