Hallo Holger,
wenn es darum geht, die Veranstaltung in der regionalen Umgebung zu "vermarkten", finde ich die von Dir angedachten Ideen in Richtung "Bezug zur Umgebung" sehr gut, allerdings eher als Ergänzung zu den "dicken Hebeln", die man zunächst anfassen sollte, um wirklich einen breiten Kreis von Personen anzusprechen.
Und dazu würde ich zunächst überlegen, wie man den "Nachwuchs" anspricht - einmal, weil es dem Vereinszweck entspricht, zum andern, weil es für unser Hobby gut ist. Hauptsächlich aber, weil das erfahrungsgemäß der allerdickste Hebel ist. Niemand kann so wirkungsvoll Druck auf die Eltern ausüben, als Kinder, die unbedingt auf die Veranstaltung wollen
Um Kinder und Jugendliche anzusprechen wird ein 1:220 Viadukt oder Diorama der Umgebung nicht reichen.
Vielmehr muss man da etwas "Action" bieten.
Mir fallen da spontan folgende Möglichkeiten ein:
1) Internationale Altenbeker Rangiermeisterschaften
Man bereitet ein Rangierspiel (Inglenook oder Timesaver) vor und veranstaltet einen Wettbewerb nach dem Motto, "Wer löst eine Rangieraufgabe am schnellsten". Man kann diesen Wettbewerb dann zu bestimmten Zeiten mit einer Gruppe machen oder aber man bietet das über den ganzen Tag an und kürt am Abend den/die Tagessieger - würde dann gleich die durchschnittliche Besuchsdauer heraufsetzen. Wichtig ist natürlich, das die Sieger dann gleich mit einer Startpackung angefixt werden...
2) Mitfahrgelegenheit
Man bietet das Mitmachen beim Betrieb einer Modulanlage per Handregler an - die Wiener haben das in Salzburg perfekt mit ihrer US-Anlage und den Digtrax-Handreglern gemacht. Tom und ich haben es auch schon, allerdings eher ad hoc und unvorbereitet mit unseren iPods/iPhones auf der Bayern-Stammtischanlage gemacht. Hat gerade für etwas ältere Kinder und Jugendlichen teilweise Suchtcharakter, die Eltern bekommen sie nur noch mit drastischen Massnahmen wieder von der Ausstellung weg.
3) Schnitzeljagd
Es gibt einen Fragebogen mit Aufgaben, die durch eigenes Suchen und genaues Betrachten verschiedener Ausstellungstücke zu lösen sind (z.B.: Wieviele Personen sitzten im Biergarten auf Willis Anlage, Wieviele Gleise hat Rainers Lokschuppen etc.) oder aber durch gezieltes Befragen (Welche Hersteller gibt es weltweit für Spur Z-Loks) - eigentlich sind die konkreten Fragen fast egal, man kann sie aber benutzen, um "nebenbei" die Spur-Z und die Veranstaltung rüberzubringen. Entscheidend ist aber, dass die Sieger (die schnellsten oder die besten) am Ende eine Startpackung bekommen.
4) Bastel-Workshops
z.B. "Baumbasteln mit Gerhard" oder für etwas ältere: "Wir bauen Bierdeckel-Diorama" - da fällt uns allen sicherlich noch mehr ein, als nachher zu realisieren ist.
Ein großer Vorteil gerade von Punkt 4 ist dann auch noch, dass die Eltern dadurch Zeit und Freiheit bekommen, mal in Ruhe die Ausstellung anzuschauen...
Also, wenn es um das Anlocken von Publikum geht, würde ich solche Aktivitäten in den Mittelpunkt stellen und dann durch Angebote für Erwachsene (also den "normalen" Austtellungsbetrieb, eventuell ergänzt von Dingen wie Workshops, Digitaldemoanlage, Decodereinbau leichtgemacht etc.) ergänzen und als i-Tüpfelchen mit einem Highlight abrunden, wie Holger es angedacht hat.
Eine echte Herausforderung würde es dann noch sein, diese Aktivitäten Kind- und Elterngerecht im Vorwege anzukündigen. Lange Erklärungen sind da kontraproduktiv, das muss in einem Satz und Blick plakativ ankommen
Beste Grüße
Rainer