Modellbau Bremen findet 2011 jetzt doch statt

[hafenbahnhof]

Unter den Tisch fallen dann natürlich zuerst die Veranstaltungen in bevölkerungsärmeren und umsatzschwächeren Regionen. Modellbahnmäßig gehört der Norden leider dazu...

Genau, wer es sich in der Millionenstadt Hamburg leisten kann, vernichtet sein Geld lieber mit Segeln. Die anderen bauen Modellschiffe.

[topologe]

Hallo,

ich finde es etwas schräg, diese Entscheidung jetzt als natürliche Folge der Lokalisation im bevölkerungsarmen und finanzschwachen Norden zu verklären.

Hamburg und Bremen sind die zweit- und zehntgrößten Städte Deutschlands, beide mit enormem Einzugsgebiet für solche Veranstaltungen. Die ersten beiden Messen waren brechend voll und ich konnte auch subjektiv keinen Unterschied z.B. zu Friedrichshafen in der Frequenz der beobachtbaren Käufe an den Ständen sehen.
Allerdings habe ich mich selbst auch schon nach 2xBremen und 1x Friedrichshafen gefragt, ob ich da nochmal hin muss - es ist alles über die Jahre gleich geblieben, selbst der Hallenplan für die Aussteller ist offensichtlich auf allen Sinsheim-Messen identisch.
Nur, um mal anzuschauen, was die Hersteller neues haben, ist der Eintrittspreis dann relativ hoch - zumal gerade zum Thema Modellbahn dann meistens auch gar nicht viel zu sehen ist.
Das spannendste sind dann doch die MoBa-Anlagen, die sind aber nur ein kleiner Teil der ganzen Messe und die meisten kennt man dann auch spätestens nach der zweiten Messe.

Fazit: Für mich ist es auch nicht überraschend - der Grund ist für mich aber eher die fantasielose und uninspirierte Routine, mit der die Veranstalter das in den letzten Jahren abwickeln.
Dazu kommt für Bremen dann noch, dass der letzte Termin nun wirklich auf dem Höhepunkt der Wirtschaftskrisen-Stimmung lag.

Wie auch immer: Ich wäre in diesem Jahr wahrscheinlich auch nicht hingefahren, wie schon nicht nach Friedrichshafen. Von daher hat der Veranstalter in Bezug auf mich jedenfalls Recht!

Beste Grüße
Rainer

[Gunnar Häberer]

Mein Senf dazu?
Wenn ich es richtig mit bekommen habe, so fand in den letzten Jahren eine gewisse Marktbereinigung unter den Messeveranstaltern statt.
Das führte letztendlich dazu, dass immer mehr Messestandorte von immer weniger Messegesllschaften bedient wurden.
Eigentlich gibt es doch auf dem Gebiet nach meiner Einschätzung aller höchstens noch drei max. vier große Gesellschaften, die sich den Kuchen bundesweit teilen (müssen).
Irgendwann haben wir dann vielleicht nur noch zwei Veranstalter und die schauen dann natürlich aufs Geld und wo es sich am Besten verdienen läßt!
Damit haben wir dann das natürliche Ende von Messestandorten. Auch hier gelten wieder die viel zitierten Gesetze der kapitalistischen Ökonomie!

[Köf]

Abend Kinder ,könnte man vielleicht hier in Bremen vielleicht eine kleine Börse/Messe/Treffen/Austellung/..... organisieren wäre doch nicht schlecht und alles nur Zett sonst wäre es für manche und für mich .Gruß

[minialibaba]

Hallo Rico,

all das was du aufzählst, findest du am 5.6.11 in Wuppertal

Gruß
Alfred

[mws]

Hallo,

ich denke mal laut: Wäre es nicht sinnvoll, wenn in Zukunft z.B. der Moba-Verband dort eine Modelleisenbahnmesse durchführt oder in Verbindung mit anderen Modellbau -Verbänden diese kritischen Messen übernehmen würde. Dies muß ja nicht gewinnorientiert sein und lässt sich sicher mindestens kostendeckend betreiben. Wenn mal etwas hängen bleibt ist es ja auch kein Beinbruch.

Vielleicht lassen sich die "Messehaie" von den Gewinn bringenden Messen langsam verdrängen, indem man auch von Ausstellerseite die Messen Zug um Zug meidet und die Verbandsmessen fördert. Mir ist das bedeutend angenehmer, als wenn spezielle schwäbische Messeveranstalter mit dem Rolls-R. oder Hubschrauber zum Abkassieren vorbeikommen. So bliebe das Geld bei den Modellbauern. In diesem Zusammenhang kann der Verband ja auch sicher bestens geeignete arbeitslose Modellbauer anstellen und wir helfen uns selbst etwas.

Ich bitte um Kritik

Michael

[zistmeinleben]

Hallo JungZ,
es gab Zeiten, da wurden in HH und HB gleichzeitig Messen veranstaltet und beide waren gut besucht, dann kamen die Sinsheimer nach HB und das ganze Gefüge geht den Bach runter, aber die Kosten für Messestände gingen hoch. Ergo blieben die kleinen Aussteller weg.
Da Breidenbach immer noch aktiv ist im Norden, wird er sich das Geschäft in Bremen nicht entgehen lassen und auch wieder was auf die Beine Stellen.

Moin Hans-Ulrich,

Dein Wort in Gottes Ohr. Ich fand die Breidenbachmessen mit den vielen fliegenden Händlern eh viel besser als das Sinsheimer Konzept

[Torsten83]

Hallo Michael,

wie wäre es denn, wenn MOBA und Breidenbach zusammen arbeiten würden? Dann lockt auf der einen Seite wieder der große Händler-Rummel und auf der anderen Seite gibt es auch Modellbahnanlagen (die gab es im übrigen auch unter Breidenbach)...

Was mir bei uns in der Region Rhein/Ruhr auffällt: die normalen wöchentlich umherziehenden Börsen werden immer kleiner, es schrumpft auf ein immer kleiner werdendes gleiches Angebot zusammen und selbst viele größere Händler (z.B. lokomobil, Modellbahn West) bleiben immer mehr Veranstaltungen fern, weil es sich wohl nicht mehr rechnet (einer der beiden hatte dies auch ausdrücklich über eine Kölner Messe gesegt, die mal sehr groß war).

Gleichzeitig steigt der Eintritspreis und sinkt die Besucherzahl spürbar. Schlangestehen war einmal, heute stehen an der Kasse vielleicht noch 5-10 Leute vor einem, wenn es viele sind. Ausnahmen sind die wenigen verbliebenden großen Börsen (z.B. Castrop-Rauxel).
Mit dem Besucherschwund geht auch das Bewirtungsangebot runter, sinkt also die Attraktivität noch mal... ziemliche Abwärtsspirale und das seit Jahren.

Kommt natürlich schnell das Argument: ebay macht alles kapuut (Preise, Besucherzahlen), doch da habe ich das Gegenbeispiel: in den Niederlanden, in Houten, findet die Börse immer in der gleichen Halle statt, stellt keinen "Wanderzirkus" dar, dafür findet sie im Schnitt nur alle 2 Monate statt. Auch in den Niederlanden gibt es ebay und ähnliche Platformen. In Houten ist es dennoch immer brechend voll, einmal im Jahr wird diese Börse zur "Rail" durch viele Anlagen aufgewertet, dafür sinkt der Händleranteil dann etwas. Aber auch diese Ausstellung ist immer sehr gut besucht. Der Eintrittspreis ist auch deutlich moderater als bei vergleichbaren deutschen Ausstellungen.

So ein Konzept, wie die Rail wäre sicher auch für Bremen umsetzbar. Wenn sich dort auch nicht so viele zusätzliche Börsen lohnen könnten, aber früher unter Breidenbach war die Messe/Börse ja voll, warum dann nicht auch 2-3 im Jahr und davon eine Ausstellung mit Anlagenschwerpunkt. Bremen ist doch aus der Region gut erreichbar, die Messe direkt am Bahnhof...

Eine reine Anlagenausstellung in einer Messe halte ich hingegen für undurchführbar, weil ich denke, dass das nicht kostendeckend ist, sondern auch noch Geld verbrennt und dann auch von einem MOBA sicher nicht lange durchgeführt werden kann. Zu wenig Handel war doch schon jetzt der Tod für die Messe in Bremen. Man muss einfach viele Schichten anlocken, die auch bereit sind, den Eintritt zu bezahlen, bevor von einem möglichen Gewinn auch noch arbeitslose Modellbauer beschäftigt und bezahlt werden können.
Es gibt nun einmal 3 Gruppen an Besuchern: die Anlagenbestauner, die reinen Schnäppchenjäger und die Gruppe, auf die beides passt. Die letzten beiden Gruppen, brauchen den Handelsbereich, um einen Gegenwert zu sehen und auch wieder zu kommen. Gerade die Stammgäste müssen doch den Grundstock der Kostendeckung ausmachen.

Da Breidenbach die Rheinbergmesse wohl einstellen wird (zumindest wurden in Catrop-Rauxel Handzettel verteilt, die das mehr oder minder aussagten), kann ich mir eine "German Rail" in Bremen wieder sehr gut vorstellen, die Gelegenheit bietet sich ja nun...

[Amir]

Es auf die Absatzschwäche zu schieben, dafür muss es auch Gründe geben, auf die hier nicht näher eingegangen wird, sondern seitens der Messegesellschaft einfach dahingestellt werden.

Eine Messe kann auch was sehr regionales besitzen, worüber eine aus der Ferne operierende Messegesellschaft keinen bis kaum Einblicke hat. Diese können bestimmten Verhaltensweisen, Eigenheiten und/oder bevorzugt, eingesetzte Ansprachen bei den Besuchern sein (Marketing, Art und Weise der Besucherwerbung, Bedürfnisse).

Eine Messe finanziert sich idealerweise über die Aussteller und verdient ihr Geld über die Besucher - ab Besucher 1 wird der BREAK EVEN gebrochen.

Hier in dem Fall scheint es möglich zu sein, dass die Aussteller sich teilweise zurückziehen, weil zu erwarten ist, dass die Besucher aufgrund eines nichtansprechenden Konzeptes ausbleiben, diese also vom Messekonzept nicht (mehr) überzeugt sind und schlussendlich die Messegesellschaft kein Interesse hat, diesen Teufelskreislauf zu durchbrechen, weil dies zu viel Aufwand bedeutet, was auch dann durch ein möglichen Gewinn nicht mehr rentabel sich begründen liese. (Oder der Eintrittspreis müssten aufgrund fehlender KeyPlayer (Aussteller) dermaßen angehoben werden, dass schlussendlich auch die Besucher mit dem Eintrittspreis die anderen Ausstellerstände finanzieren müssten.)

Meine Empfehlung:

Die Messegesellschaft austauschen gegen eine, die auch regional Bescheid weiß, ein Messekonzept nach den Bedürfnissen der Besucher entwickeln/ ausrichten und dann vielen verschiedenen Ausstellern viele Stände verkaufen.

(MoBa-) Verbände etc. würde ich maximal als beratende Instanz für den Messeveranstalter zulassen. Auch die Aufspaltung in reine Messen für Modelleisenbahn sind mMn nicht unbedingt zielführend (In einem Haushalt könnte es ja Interessen in verschienenden Hobbybereichen geben Auto+Flugzeug, MoBa+Schiffe)

[Manfred F]

Hallo

Es geht weiter: EuroModell Bremen