Modellbau Bremen findet 2011 jetzt doch statt

[Andi]

Hallo zusammen,

es war wieder ein super toller Tag in Bremen. Viele schöne Anlagen aller Spurweiten.
Ich werde die Tage noch ein paar Bilder nachreichen.
Ein ganz grosses Dankeschön gilt dem Bremer Stammtisch für die nette Gastfreundschaft.
Tolle Anlagen, super Betreuung der Standbesucher, schöner Stand, lecker Kaffee und Kuchen und viele interassante Gespräche.
Ich wünsche Allen morgen noch einen tollen Tag auf der Messe.
Harzliche Grüße

Andi

[Rainer Tielke]

Hallo Z-Freunde,

die Messe ist vorbei und das Bw für ein paar Tage zuhause bevor es am Freitag schon wieder Richtung Süden geht. Bremen war für mich eine sehr interessante Ausstellung, da ich an meiner Anlage mit vielen Zeitzeugen sprechen konnte. Dabei waren Dampflokführer, die um 1960 herum in Altona stationiert waren und teilweise total aus dem Häuschen waren, "ihr" altes Bw noch einmal wieder vor Augen zu haben. Bei einem von ihnen konnte ich mithören wie seine Augen langsam über die Anlage wanderten, da er die einzelnen Anlagenteile, die seine Augen gerade erfassten, immer mit einem " ... die Kreuzung, ja genauso sah die aus und da der Brückenkran, ja, klasse, genauso sah dass aus, und da die ...". Wir haben uns dann noch eine ganze Zeit über das Bw unterhalten und ich habe so einiges interessantes über die Arbeitsabläufe dort erfahren. Dabei war das mit einer fesselnden Art und Weise wie es eigentlich gemäß Vorschrift gemacht werden sollte und dann wie es teilweise aus verschiedenen Gründen in der Praxis gemacht wurde, dann zum Leidwesen anderer z.B. das Ausblasen der Kesselrohre im Schuppen - soll eine Mordsschweinerei gewesen sein , sehr zum Leidwesen der dort tätigen Arbeiter. In manchen Aussagen hörte man immer noch den Stolz, der uneingeschränkte Chef oben auf der Lok gewesen zu sein. Auf meine Frage, wie das mit einer Sicherung der beiden Drehscheiben war, die verhindert, dass beide Scheiben aneinander geraten konnten war seine Antwort mit einem verschmitzten Lächeln: "Das interessierte mich doch nicht, hauptsache die brachten uns aufs richtige Gleis, das war doch deren Problem...".
Dann war da u.a. noch der Zugbegleiter, der Ende der 50er Jahre in Altona war und von seinen winterlichen Erlebnisse bei Mitfahrten im Kabinentender (ohne Heizung) oder in fensterlosen Bremserhäuschen auf ungebremsten Güterzügen erzählte.
Sehr schön aber auch wieder die vielen Gespräche mit allen anderen am Stand, leider bin ich dabei gar nicht mehr zum Fotografieren gekommen.
Vielen Dank noch einmal an die Bremer für ihre Gastfreundschaft und Unterstützung und mein besonderer Dank an Kalle für die Hilfe beim Auf- und Abbau der Anlage.
Hier noch ein paar Fotos vom Aufbau unseres Z-Standes.

Mit fräsenden Z-GRüßen

Rainer

[Trainini]

Dann war da u.a. noch der Zugbegleiter, der Ende der 50er Jahre in Altona war und von seinen winterlichen Erlebnisse bei Mitfahrten im Kabinentender (ohne Heizung) oder in fensterlosen Bremserhäuschen auf ungebremsten Güterzügen erzählte.

Hallo Rainer,

ich möchte hoffen, dass es nur ein ungebremster Güterwagen war, nicht ein ganzer Zug! Die Züge wurden vom ersten Tag der Eisenbahn an gebremst, nicht aber die Lokomotiven. Eine Bremse besaß aber nicht jeder einzelne Wagen. Aber irgendwas bekomme ich da doch noch zusammen: Was macht ein Bremserhäuschen (noch dazu ohne Fenster = keine optische und akustische Sinneswahrnehmung im Inneren) auf einem Wagen ohne Bremse?


Holger

[Rainer Tielke]

Moin Holger,

da hatte ich mich wohl nicht richtig ausgedrückt .
Es handelte sich schon um ganze Güterzüge. Natürlich war der Zug auf Pfeifzeichen des Lokführers gebremst, wenn die im Zug verteilten in ihren Häuschen sitzenden Bremser nicht eingefroren waren und die Bremse an ihrem Güterwagen betätigen konnten .
Was ich meinte war, dass nicht von der Lok aus die Bremsen ausgelöst werden konnten, sondern nur von den im Zug verteilten Bremsern in ihren Bremserhäuschen.

Viele Grüße

Rainer

[Andi]

Hallo,

hier noch die versprochenen Bilder.
Es waren viele schöne Anlagen ausgestellt, aber hier sind wir unter uns, also Alles Zett

[Trainini]

Hallo Rainer,

ich weiß nicht genau, wann die Bahn (es muss noch die Reichsbahn gewesen sein!) den Beruf des Bremsers abgeschafft hat. Die durchgehende Knorr-Druckluftbremse wurde um die Zwanziger in Deutschland eingeführt, Michael Bahls weiß es sicher recht genau. Ungebremste Güterwagen gab es aber noch ziemlich lange, die erhielten dann nur eine durchgehende Luftleitung (1 eckiges Symbol als Bremszeichen/"Bremsecke"). Aus dem Bauch heraus würde ich sagen, dass spätestens Mitte der dreißiger Jahre der gesamte Wagenbestand auf Knorr-Bremse umgerüstet gewesen sein muss.

Insofern wundert es mich, wenn es heute noch Zeitzeugen geben sollte, die selbst als Bremser gearbeitet haben. Für mich passt da irgendwas nicht zusammen: Entweder sind da Erinnerungen alter Eisenbahner verrückt und haben sich in der Wahrnehmung mit Überliefertem vermischt oder aber die Bahn - dann sogar die Bundesbahn - war in einzelnen Punkten doch noch so rückständig. Immerhin müsste der Beruf es Bremsers locker noch bis in die Sechziger Bestand gehabt haben, damit heute noch jemand Selbsterlebtes berichten könnte - das wären ja nun auch schon fünfzig Jahre Rückblick!


Holger

[Rolf Haschke]

oder aber die Bahn - dann sogar die Bundesbahn - war in einzelnen Punkten doch noch so rückständig.

Holger

Nein, die Bahn doch nicht! Die sind immer auf dem neusten Stand der Technik. Die sind sogar heute schon soweit, dass Ihre Kunden, Daten abrufen können, die die Zugbegleiter nicht bekommen.

Oder als anderes Beispiel: Die Platzreservierung wird auf Diskette gespeichert, mit einem Zug an den Startbahnhof des Zuges gebracht und dann in den Zug eingespielt.

Das Internet als Übertragungsmedium ist für die Bahn wohl zu alt und zu langsam.

Da müssen sich die Zeitzeugen wohl doch geirrt haben....


PS falls es nicht aufgefallen ist, das war Sarkastisch (Klingt komisch, ist aber so!)

[Rainer Tielke]

Hallo Z-Freunde,

... Dann war da u.a. noch der Zugbegleiter, der Ende der 50er Jahre in Altona war und von seinen winterlichen Erlebnisse bei Mitfahrten im Kabinentender (ohne Heizung) oder in fensterlosen Bremserhäuschen auf ungebremsten Güterzügen erzählte.

Moin Holger,

Du wirst im Allgemeinen Recht haben, der Herr, den ich zitiert hatte, sprach auch nicht von Regelzügen, sondern von mehreren Güterzügen ( ich meine er sagte etwas von 5 bis 6 längeren Zügen), die auf diese Art und Weise von Hamburg nach Bremen bzw. Osnabrück gebracht werden mussten. Es soll so um 1956 bis 1958 gewesen sein. Ich hatte auch nicht geschrieben, dass er hauptberuftlich als Bremser tätig war - s.o. er war Zugbegleiter -, sondern lediglich von Mitfahrten auf besagten Zügen, die keine Regelzüge waren.
Was regelmäßig war, waren die Mitfahrten auf dem ungeliebten Kabinentender, der jedoch immerhin Scheiben hatte. Wie er sagte, war es ihm nur einmal bei unheimlicher Kälte gelungen, auf der Lok mitfahren zu dürfen.

Viele Grüße

Rainer

[Axel]

Hallo Rolf,

Du musst bedenken, dass nach dem Krieg alles kaputt war. Damit man dann den Aufbau vernünftig macht, wurden bestimmt beschlossen, dass die Eisenbahn erst wieder fahren darf, wenn alle Wagen mit Druckluftbremsen ausgestattet und auf dem neusten Stand der Technik waren. Das stoß zwar auf manches Unverständnis, da dadurch viele Güter nicht transportiert wurden, aber es ging halt nicht anders. Das war bestimmt auch der Grund, weshalb die Wirtschaft so richtig ins Rollen kam, die mussten die ganzen Wagen bauen und umbauen. Das ist stimmig. Und nicht das was ich von den sogenannten Zeitzeugen gehört habe, dass die Bahn froh war, wenn sie mit irgendetwas fahren konnten.
Außerdem selbst wenn es Bremser gab und der Zeitzeuge damals 20 Jahre alt war, so müsste er jetzt um die 80 Jahre alt sein.

Ich schließ mich Rolf an das war sarkastisch oder doch Ironie

Viele Grüße.
Axel.

[Torsten83]

Guten Morgen

der zfi-Stand war echt schön endlich konnte ich das Tielkische Groß-BW in Aktion sehen

Von der Messe an sich, waren wir etwas enttäuscht, angesichts der arg geschrumpften Dimensionen und unserer Erwartungen alter Breidenbach-Dimensionen. Vorallem fehlte die frühere Händler-Bandbreite von den eher seltener anzutreffenden Händlern aus dem größeren Umkreis. Allerdings wurde die Messe ja auch in recht knapper Zeit organisiert, 12,- € Eintritt waren allerdings dafür sehr happig.
Die meisten der ausgestellten Anlagen fanden wir schön und viele hatten wir vorher auch noch nicht gesehen oder waren anders zusammengestellt. Die anteilige Fläche von Z fanden wir erstaunlich groß, wo ich natürlich auch nichts gegen hatte