Zettologie-Marketing

Berichte über Messen / Ausstellungen und ihre Organisation
Sichtbar auch für Gäste!

Moderator: Sylvester Schmidt

Forumsregeln
Sichtbar auch für Gäste!
Ritchie_the_Z (✝)
Beiträge: 174
Registriert: Mo 13. Dez 2010, 20:44
Modellbahn: nur Z (1:220)
Wohnort: Wo die Busse fliegen

Zettologie-Marketing

Beitrag von Ritchie_the_Z (✝) »

Hallo zusammen,

beim ZSRR letzten Samstag kamen mir so ein paar Gedanken zum Thema "Marketing für Z", die ich hier auch gern zur Diskussion stelle:

1.
Z kommt in der "normalen" Hobbypresse so gut wie gar nicht vor, außerhalb der "Modellbahn-Szene" sogar noch seltener. Was geht und was es alles gibt, weis also so gut wie niemand; neue Fans sind so nur schwer zu akquirieren - allenfalls Spurwechsler.

2.
( Nicht nur ) Märklins Marketing ist vor allem auf die verkaufsstarken Spuren ausgerichtet sowie auf das, was sonst noch so "kein Nischenprodukt" ist. Flächendeckendes Marketing der Z-Kleinserienhersteller "in der Bevölkerung": Zeit? KnowHow? Budget? ...

3.
Z ist im Hochpreissegment des Hobbys zu finden und anspruchsvoll in der "Bedienung". Das Ganze ist nicht ohne weiteres kindgerecht (-> Nachwuchsfrage) - also gucken ja, anfassen nein?

4.
Das Kundenpotenzial im Osten der Republik wird weitgehend ignoriert - es "regiert" die Deutsche Bundesbahn.

5.
Die Z-Szene stellt auf Modellbahnmessen und -ausstellungen aus. Dorthin kommen vor allem Insider ( ja, die auch, aber hier sind alle "Modellbahner" gemeint ;) ).

6.
Jedoch - meine Beobachtung auf der letzten Kölner "Expo": Z kann "mitreisende" Frauen und Kinder überdurchschnittlich begeistern ( "Schau 'mal: das ist aber süß..." ).

7.
Unter den genannten Umständen ist eine signifikante, belastbare Zunahme an Käufern und Nutzern dieser Spur schwer vorstellbar. Hinzu kommt die demografische Entwicklung: zahlungskräftige "Althobbyisten" sterben irgendwann aus, der Nachwuchs wächst nur in geringen "Stückzahlen" nach. Das betrifft ohnehin die gesamte Branche ( und nicht nur die ).

So viel in der gebotenen Kürze ;o) zu den aus meiner Sicht wichtigsten Voraussetzungen. Nun zu einer :idea: :

In urbanen Einkaufszentren ( = überdachte Fußgängerzonen ) finden immer wieder Aktionen statt, die auf den ersten Blick mit dem Verkaufen der dort erhältlichen Waren nix zu tun haben: Musik und Tanz, allgemeinverständliche wissenschaftliche Experimente der örtlichen Uni, Kunstausstellungen, alte Landkarten ... und vieles mehr ( alles hier im Tal der Fliegenden Busse schon gesehen ). Sinn und Zweck: der / die Austellende(n) kann sich über mehrere Tage einer enormen Menge Laufkundschaft präsentieren und dadurch bekannt(er) werden; das Einkaufszentrum verbessert sein Image und lockt - vor allem, wenn die Aktion ihren Niederschlag in der örtlichen Presse findet - damit auch neue Kundschaft ins Haus.

Warum also nicht einmal hier und da ( z. B. aus den Stammtischen heraus ) in der Republik Kontakte mit den Managern der örtlichen Einkaufszentren aufnehmen und die Ausstellung der "exotischen" Spur Z mit verschiedenen Anlagen / Modulen / Dioramen anregen? Vielleicht mit einem größeren Bildschirm als Blickfang, auf dem live Szenen und Details von den Anlagen gezeigt werden? Vielleicht so präsentiert, dass jede(r) Vorbeikommende 'mal gucken und sich begeistern kann, natürlich ohne mit einem Softweis auf einen herbstlich gestalteten Weinberg ein Winterszenario zu kleckern... ?

Vielleicht in Kooperation mit dem örtlichen Z-Dealer des Vertrauens, der damit ja auch Leute in seinen Laden lotsen kann?

Viele Grüße

Richard
lars111174
Beiträge: 566
Registriert: Sa 4. Dez 2010, 20:50
Modellbahn: nur Z (1:220)
Wohnort: 59077 Hamm/Westfalen

Re: Zettologie-Marketing

Beitrag von lars111174 »

Hallo Richard,

Deine Überlegungen sind sehr gut angedacht. Auch ich würde ein solches Vorgehen begrüssen. Leider führen die meisten Spielwarenläden in meinem Umfeld keine Spur Z, da fängt auch schon die Problematik an. Wie könnte man Händler, die HO und N führen davon überzeugen, auch Z ins Programm zu nehmen? Weder in Mainz noch in Wiesbaden ist dies vorhanden.

Toll wäre es , wenn man ansässige Unternehmen, dafür gewinnen könnte, kleine Anlagen in Auftrag zu geben, wie z.B. Firma Schott in Mainz, Darstellung des Firmengeländes usw., so dass solche kleinen Anlagen in Einkaufszentren oder auch Messen gezeigt werden könnten und einen zusätzlichen Wert für solche Auftraggeber ergäben. Diese Kleinstanlagen könnten dann auch in Vitrinen im Empfangsbereich solcher Unternehmen stehen und begeistern.

Was denkst Du? Fast jeder kennt ein solches Unternehmen mit Gleisanbindung in seiner Umgebung. Vielleicht könnte auch das ein Ansatzpunkt zu Z-Marketing werden?? ;)


Beste Grüße aus Wiesbaden

Euer Lars
Thomas Buchner
Beiträge: 369
Registriert: Fr 10. Dez 2010, 22:54
Danksagung erhalten: 6 Mal

Re: Zettologie-Marketing

Beitrag von Thomas Buchner »

Hallo Richard,

ich muss Dir jetzt mal im Punkt 5 ein wenig widersprechen:

Der Z-Stammtisch Bayern hat auf 2 Ausstellungen 2009 und 2010 ausgestellt, die keine reinen Modellbahnausstellungen waren, sondern ein breit gefächertes Publikum, vor allem Kinder und junge Eltern als Publikum hatten. Dort konnten wir ein sehr hohes Interesse an unserer Spurweite feststellen.

Schade war nur, dass wir nicht ein fertig geschnürtes Paket zum "gleich loslegen" mitgeben konnten. Wir waren uns alle einig, dass wir von denen einige abgesetzt hätten. Auch die Flyer mit den Kleinserienherstellern kamen gut an.

Die Feststellung zum Punkt 6 konnten wir auch machen.

Ich versuche auch, dass ich heuer während einer "Gewerbeschau" meine Modulanlage ausstellen darf. Mal sehen, was dabei rauskommt.

Viele Grüße
Tom
Peter Rogel
Beiträge: 1139
Registriert: Fr 10. Dez 2010, 19:44
Modellbahn: nur Z (1:220)
Wohnort: Springe, Niedersachsen
Hat sich bedankt: 4 Mal
Danksagung erhalten: 19 Mal

Re: Zettologie-Marketing

Beitrag von Peter Rogel »

Tach
Im Ansatz recht gute Ideen.
Nur Werbung für ein Produkt was nicht sofort (wie Tom schreibt) und später beim Fachhändler kaum oder wahrscheinlich gar nicht erhältlich ist, hat meiner Meinung nach keinen positiven Effekt zur Verbreitung unsere Spur.
Höchstens für den Händler der den Modellbahn interessierten Kunden auf eine Spur mit größerer, vorrätiger Verfügbarkeit umberät.
Klar gibt es jede Menge für Spur Z, das wenigste allerdings beim Fachhändler um die Ecke.

meint
Peter
Basdi
Beiträge: 333
Registriert: Mo 13. Dez 2010, 13:15
Modellbahn: nur Z (1:220)
Wohnort: Eppingen

Re: Zettologie-Marketing

Beitrag von Basdi »

Peter Rogel hat geschrieben:Tach
Im Ansatz recht gute Ideen.
Nur Werbung für ein Produkt was nicht sofort (wie Tom schreibt) und später beim Fachhändler kaum oder wahrscheinlich gar nicht erhältlich ist, hat meiner Meinung nach keinen positiven Effekt zur Verbreitung unsere Spur.
Höchstens für den Händler der den Modellbahn interessierten Kunden auf eine Spur mit größerer, vorrätiger Verfügbarkeit umberät.
Klar gibt es jede Menge für Spur Z, das wenigste allerdings beim Fachhändler um die Ecke.

meint
Peter
Ganz meiner Meinung Peter!
Wenn das mal nicht der Todesstoß der SpurZ ist!? Nicht heute und auch nicht morgen, aber wie sieht es in 15 Jahren aus wenn H0 und Co. 50% zurück gegangen ist? Dann wird Z eine Legende sein!!!!
Peter Rogel
Beiträge: 1139
Registriert: Fr 10. Dez 2010, 19:44
Modellbahn: nur Z (1:220)
Wohnort: Springe, Niedersachsen
Hat sich bedankt: 4 Mal
Danksagung erhalten: 19 Mal

Re: Zettologie-Marketing

Beitrag von Peter Rogel »

Tach Hud
Playstation, Xbox und Co sind teurer..... das sollte ja kein Grund sein.

überlegt Peter
E18
Beiträge: 842
Registriert: Mi 15. Dez 2010, 18:44
Modellbahn: nur Z (1:220)
Hat sich bedankt: 57 Mal
Danksagung erhalten: 32 Mal

Re: Zettologie-Marketing

Beitrag von E18 »

Hallo Tom,

deine Ausführungen kann ich nur bestätigen,seit ca. 4 Jahren mache ich bei Öffnungstagen
der HO-Eisenbahnschau in Hachenburg mit meinen Modulen mit, siehe auch Eintragungen im
Gästebuch.

Gruß
Hans-Georg
Ritchie_the_Z (✝)
Beiträge: 174
Registriert: Mo 13. Dez 2010, 20:44
Modellbahn: nur Z (1:220)
Wohnort: Wo die Busse fliegen

Re: Zettologie-Marketing

Beitrag von Ritchie_the_Z (✝) »

Hallo zusammen,

freut mich, dass meine Gedanken zu einer kleinen Diskussion führen.

Marketing ( hier das Segment "Werbung" ) funktioniert dann, wenn die Emotionen der werten Interessenten positiv geweckt werden können. "Ist das süß!" oder auch "Boah, ey, goil, ey!" oder "Was kostet'n das?" sind beispielhaft perfekte Reaktionen in diesem Sinn, wenn sie potenzielle Zetties äußern.

Dass da schon nach "Anfangs-Schächtelchen" gefragt und sogar welche verkauft werden konnten, finde ich nicht nur in diesem Zusammenhang sehr interessant. Zehn Anfragen und zwei Verkaufte pro Woche an nur einem Ort ist doch ein ausgesprochen beachtenswerter Erfolg für unser Nischenprodukt, man stelle sich das nur 'mal deutschlandweit und auf ein Jahr hochgerechnet vor...

Deswegen auch mein Gedanke, mit örtlichen (Fach-) Händlern zu kooperieren: Die generieren auf diesem Weg ein zusätzliches Geschäft ( vielleicht nicht bei jedem einzelnen Interessenten im Ergebnis sofort mit einer gut gefüllten Z-Vitrine, aber ... ) und der "Spontankäufer" kann sofort vor Ort aus dem Lager unter der Theke befriedigt werden. Die Überdachte Fußgängerzone hat in jedem Fall auch 'was davon, siehe Eingangsbemerkungen im ursprünglichen Posting.

Es wäre ja vielleicht außerdem ein Gedanke, für die nächste "normale" Modellbahnausstellung ( aber vor allem bei einer Einkaufszentrum-Ausstellung! ), in Kommission eines Fachhändlers oder direkt von Märklin ein paar Startpackungs-Würfel "Billig-Einfach" bereitzuhalten?

Hat jemand erst einmal eine Anfangspackung daheim und zusätzlich noch ein Faltblatt mit Informationen, wo er im Internet was findet, wäre aus meiner Sicht schon etwas gewonnen.

Tom's und Hans-Georgs Erfahrungen, beim "fremdeln" ein hohes Interesse am Thema Z beobachten zu können, finde ich jedenfalls sehr interessant.

Dass es im Ballungsgebiet Mainz / Wiesbaden keinen Z-Fachhändler gibt, sollte meines Erachtens Tante M extrem zu denken geben. Hier im Tal der Fliegenden Busse sind es gleich zwei - bei einem Kundenpotenzial im Umland, dass wenigstens ähnlich, wenn nicht sogar direkt vergleichbar ist. Wie sieht es da denn in den anderen Metropolregionen und auf dem Land aus? Wie weit müsst Ihr gehen / fahren, um den Fachhändler Eures Vertrauens zu sehen?

Sehr interessant finde ich auch den Gedanken, örtliche Firmen für das Sponsoring von Dioramen zu gewinnen: Das verringert ja auch gewisse Baukosten ;) . Zielgruppe müssten dann allerdings Firmen sein, die genug Laufkundschaft "im Foyer" haben, um den Multiplikatoreneffekt erreichen zu können. Ob das bei Schott ( zugegeben: ein "Großer" ) schon der Fall ist, weis ich nicht. Ich glaube, dass solche Gewerbe, die hochpreisige Alltagsgegenstände (= nice to have) anbieten oder auch Kinder durchs Foyer laufen sehen, aussichtsreiche Kandidaten sein könnten.

"In 10, 15 Jahren" ist genau der richtig genannte Zeitraum, denn dann schlägt der Demografische Faktor schon zu. Schlimm wird es bis 2050, glaubt man der Homepage des Statistischen Bundesamtes.

Noch eine Anmerkung zum Schluss: Wenn mehr Z gekauft wird, wird es den "alteingesessenen" Zettologen bis hin zu den Kleinserien- und Zubehöranbietern nicht zum Nachteil gereichen...

... meint Richard
z-küpper
Beiträge: 229
Registriert: Mo 13. Dez 2010, 06:03
Modellbahn: nur Z (1:220)
Hat sich bedankt: 10 Mal
Danksagung erhalten: 8 Mal
Kontaktdaten:

Re: Zettologie-Marketing

Beitrag von z-küpper »

Hallo Richard,
meinst Du so etwas : ?

vor ein paar Jahren konnte ich in der Kundenhalle der Commerzbank Aachen ein Paar Sachen meiner "Bauwut" ausstellen,
diese Dinge haben 6 Wochen dort gestanden mit einer erfreulichen Resonanz.
Da es für uns in ersten Linie darum ging, unser kleines Unternehmen (Spur Z-Ladegut) zu präsentieren,
gab es auch noch einen Nebeneffekt:
wir konnten Bankkunden und Besucher der Miniausstellung überzeugen,
daß NUR diese Spurweite ein Modellbahnerherz "glücklich" macht,
Ergebnis : Interessenten und neue Kunden
IMGP6073.JPG
IMGP6071.JPG
IMGP6072.JPG
Gruß Helmut ;)
Ritchie_the_Z (✝)
Beiträge: 174
Registriert: Mo 13. Dez 2010, 20:44
Modellbahn: nur Z (1:220)
Wohnort: Wo die Busse fliegen

Re: Zettologie-Marketing

Beitrag von Ritchie_the_Z (✝) »

Hallo Helmut,

ja, ganz genau, in diese Richtung denke ich, wenn ich "Ich glaube, dass solche Gewerbe, die hochpreisige Alltagsgegenstände (= nice to have) anbieten oder auch Kinder durchs Foyer laufen sehen, aussichtsreiche Kandidaten sein könnten." schreibe.

Klar, ein Geldinstitut hat unter anderem genau die Art von "Laufkundschaft", die Zielgruppe sein könnte. Eure Erfahrungen unterstreichen das. Wie hat denn die Sparkasse darauf reagiert?

Viele Grüße

Richard
Antworten