"Streifzüge" durch 155 Jahre Rheiner Eisenbahngeschichte

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Trainini
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"Streifzüge" durch 155 Jahre Rheiner Eisenbahngeschichte

Beitrag von Trainini »

Hallo zusammen,

wer aufmerksam mein Magazin liest und darin besonders die Kurzmeldungen am Ende, der konnte verfolgen, dass ich in den letzten Jahren an einem Filmprojekt mitgewirkt habe, dass sich ehrenamtlich zum Ziel gesetzt hatte, die Eisenbahngeschihcte von Rheine aufzuarbeiten und zu dokumentieren.

Werke über Rheine gibt es viele, doch alle widmeten sich bislang nur dem Bw Rheine R als letzter Dampflokheimat der Bundesbahn. Doch die Geschichte geht bis auf das Jahr 1856 zurück und je weiter wir zurückgingen, umso schwieriger wurde es, Dokumente, Unterlagen oder gar Bilder zu finden. Zum Vorschein gekommen sind in fünf Jahren aber auch ganz besondere Dinge: eine Enteignungsurkunde von 1876, ein Foto aus dem späteren Bw-Areal aus der Zeit vor 1911 (Baubeginn) und sogar das verschollen geglaubte Bildarchiv der ehemaligen BD Münster haben wir wiedergefunden (wenn auch darin keine für uns relevanten Dokumente zum Vorschein kamen).

Mitgewirkt am Projekt haben Filmfreunde (die das Projekt ins Leben gerufen haben), weit über 100 Eisenbahner aus Rheines Umgebung, Eisenbahnfreunde und Hobby-Historiker, der Stadt-Archivar und sogar der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL). Unter den Zetties hat noch Andreas (1zu220-Modelle) Unterstützung durch Archivmaterial geleistet.

Das Ergebnis der langen Arbeit, die immer noch weitergehen wird (aber nicht mehr im Film), ist das erste und einzige Werk, das Rheines Eisenbahngeschichte vollständig zusammenfasst. Interessant ist es für alle Dampflokfreunde und Geschichtsinteressierten, denn der Film zeigt nicht nur die "heile Eisenbahnwelt" sondern blickt auch nach rechts und links: Enteignungen, industrielle Revolution, Grenzen durch Kleinstaaterei, Entwicklung zum Knotenpunkt mit 8 Bahnlinien, Krieg, Wirtschaftsaufschwung und Vollbeschäftigung, dann der Niedergang und das Ende der Dampflok. In der Gegenwart angekommen schlägt der Film die Brücke zur Zukunft in Form von Reaktivierungen und neuer Nutzung von Bahnflächen.

In dieser Form hat die Dokumentation auch eine "Musterfunktion", welche Auswirkungen der Anschluss an die Eisenbahn hatte und hat. Man muss nicht spezielles Interesse an Rheine haben, um diesen Dokumentarfilm zu mögen.

Gestern war Uraufführung in einem Großkino in Rheine. Das Interesse war so groß, dass alle 400 Kinoplätze besetzt waren. Wäre ich nicht geladener Gast mit Reservierung gewesen, hätte ich wohl draußen bleiben müssen. Das Filmprojekt wurde im Januar mit einem Ehrenamtspreis öffentlich ausgezeichnet.

Deshalb möchte ich allen, die sich für ihn interessieren und gleichzeitig etwas Gutes tun wollen, den Film ans Herz legen:

Bis Ende Oktober 2011 kann der Film als gepresste DVD beim Betreiber des "Metropoli - Kino für kleine Leute" (ehrenamtliches Kino und Filmmuseum in einem Privatkeller) für 12,00 EUR (zzgl. 2,50 EUR Versand) bestellt werden. Der Überschuss (Gewinn) aus dem Verkauf wird für die Anschubfinanzierung einer großen Gedenktafel verwendet, die an den Ausgangspunkt eines künftig 38 km langen Radwanderwegs (ehem. Bahnstrecke Rheine - Coesfeld) gestellt werden soll.
Bestellpostkarte.jpg
Sie wird dort stehen, wo früher das Bw Rheine R stand, und daran erinnern, dass hier das Licht für die Stadt einst an und für die Dampflok 1977 ausging. Das Bw Rheine R wäre am 1. Oktober 2011 (Tag der Enteignung der früheren Besitzer) exakt einhundert Jahre alt geworden.

Da die historische Chance vertan ist, Rheine ein oder DAS Eisenbahnmuseum Deutschlands zu geben und an dieser geschichtsträchtigen Stätte einer großen Erfindung zu erinnern, ist das Ziel des Projektteams aus meiner Sicht das Mindeste, was wir noch erreichen können.

Ich würde michs ehr freuen, wenn möglichst Viele durch den Erwerb einer DVD dazu beitragen und eine Traditon wach zu halten versuchen. Ein Link für weitere Informationen und elektronischer Kontakt zum Auftragnehmer für Bestellungen: http://www.metropoli-filmhistorie.de


Danke,

Holger
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