[S21] Teurer und später

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stephan_bauer
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Re: [S21] Teurer und später

Beitrag von stephan_bauer »

In der Schweiz helfen wahrscheinlich auch keine Banker der Deutschen Bank bei der Kalkulation :d+w:
Gunnar Häberer
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Re: [S21] Teurer und später

Beitrag von Gunnar Häberer »

Nun könnte jeder behaupten, das habe ich doch schon damals voraus gesehen!
Und zugegeben, das kann in unserem Deutschland jeder sagen, der ein wenig gesunden Menschenverstand in sich trägt.
Was da in der Wirtschaft an künstlichem Termindruck aufgebaut wird, der dann letztendlich doch nur zu Murks führt, geht auf keine Kuhhaut!
Das habe ich in meiner Ex-Firma erlebt, das durfte ich dann direkt in Schönefeld erleben (sind ja nur ne knappe halbe Stunde, bis zu der Investruine), und das werden wir auch wieder bei Stuttgart 21 erleben.
Ich habe mir vorgenommen, mich über solchen Dilletantismus gar nicht mehr aufregen zu wollen!
Torsten83
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Re: [S21] Teurer und später

Beitrag von Torsten83 »

Hallo,

müssen auf Grund unserer politischen Entscheidung S21 und andere Großprojekte nicht zwangsläufig immer teurer werden?

Zu Beginn eines Projektes werden die Gesamtkosten ermittelt, die zum Zeitpunkt der Aufstellung gelten und hierbei wird der Ansatz der Kampfpreise genommen, die der Generalbauer dann suggeriert. Die Bauabschnitte dürfen nur Etappenweise vergeben werden, zwischenzeitlich wird alles teurer (Inflation), möchten die zahlreichen Bauarbeiter auch mehr Lohn bekommen... etc. und die über den billigen Preis ins Geschäft gekommenen Bauunternehmen holen ihre Marge nach. Die Vergabe muss politisch gewollt gestückelt werden, um ein weiteres HOLZMANN Desaster zu vermeiden. Erinnert sei an andere verzögerte Bauprojekte, wie dem Henkelmann, die in Summe den "Baurießen" in die Knie gezwungen haben.

Der "Fehler" unserer deutschen Kalkulation steckt aus meiner Sicht darin, dass zukünftige Kostensteigerungen nicht von vorneherein ehrlich eingepreist werden. Gerade bei den Großprojekten sind 2% Inflation pro Jahr, wenn man 20 Jahre bauen muss und nur Baulose für die kommenden 3 Jahre vergeben darf enorm in der Auswirkung:

Bild

Das wäre jetzt eine schon unrealistische Musterrechnung, wenn sich kein gar nichts an Verzögerung ergibt und keine Baufirma die Preise später stärker erhöht. Allerdings haben 1,5 Mrd. EUR im Jahr 2000 und 2020 auch eine andere Kaufkraft.

Auf der anderen Seite, haben die Schweizer auch mal für ein Projekt abgestimmt und setzen es als Gemeinschaft durch.

Was haben wir in Stuttgart? Abstimmung mit dem Ausgang für das Projekt und dennoch "Montag ist immer noch Demo..." samt der größt möglichen Einflussnahme um S21 zu verzögern, was, siehe Inflation einfach jedes mal Abermillionen EUR verschlingt. Der BER ist auch eine Fehlplanung, die zum Teil auf Grund aktueller Verkehrsströme zum Planungstermin entstanden sind... andererseits: es gibt in Deutschland genug Beispiele für Infrastruktur-Projekte, die nachhaltig keinen Nutzen hatten und in dieser Größe gänzlich überdimensioniert und überflüssig waren, zum Beispiel die U-Bahn Ludwigshafen - mittlerweile ist deren Betrieb sogar eingestellt wurden!

S21 bleibt eine Fehlinvestition, das Geld hätte man besser mal endlich dort investiert, wo ein leistungsstarker Nahverkehr seit Jahrzehnten fehlt: dem Ruhrgebiet. Niemand braucht wirklich einen S21-Tunnelbahnhof, der es reltiv wenigen Reisenden ermöglich die Schwabenmetropole 20 Minuten schneller zu passieren oder vielleicht 3 Minuten früher zu erreichen - schon gar zu diesen Kosten. Millionen Einwohner der Großstädte an der Ruhr hätten einen RRX aber schon Jahre nutzen können, hätte man hier nur einen Teil des Geldes investiert.

P.S.: Welchen Anteil Deutscher Baufirmen gab es eigentlich beim Gotthard-Tunnel? Nach Beendigung der Kursfixierung dürfte der Baupreis für die letzten Abschnitte zumindest bei Vereinbarung über EUR-Fakturierung sprunghaft gefallen sein...
Ralf Berghammer
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Re: [S21] Teurer und später

Beitrag von Ralf Berghammer »

Leute es wird doch gar nicht teurer, es wird nun nur der richtig kalkulierte Baupreis in homöopathischen Dosen veröffentlicht.
Würde eine Baufirma und eine Behörde die tatsächlichen endgültigen Baukosten offenlegen, würde durch die Bevölkerung ein Aufschrei gehen und ein Volksbegehren das nicht zu genehmigen. Also Veröffentlicht man erst mal die Basisbaukosten und lässt sich die Umsetzung des Projektes genehmigen. danch kommt die Salamitaktik zur Anwendung.
Vielleicht säuft das ganze Machwerk auch durch den Dauerregen der in Zukunft heimisch in unserer Regionen wird, vor Bauende ab und wir haben das teuerste Trinkwasserreservoir in Baden-Würtenberg der Welt gebaut!!!

Und das noch von einem branchenfremden Unternehmen!!!
MIQUEL
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YT [S21] Irrtum Leistungsfähigkeit

Beitrag von MIQUEL »

Neuer Film mit sämtlichen Dokumenten zur Leistungsfähigkeit

Seit 10. Juni 2016 gibt es auf youtube einen neuen Film in dem sämtliche (dem Autor bekannten) amtlichen Dokumente zur Leistungsfähigkeit von Stuttgart 21 zusammen gestellt sind:

https://youtu.be/1VUBPMid9V8

Es sind alles keine 'neuen' Informationen. Aber vollständig und sehr deutlich - und aussagekräftig...
1987
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Re: [S21] Teurer und später

Beitrag von 1987 »

zettie94 hat geschrieben:In der Schweiz sind gerade ein paar Tunnelbauingenieure freigeworden, jetzt wo der Gotthard Basistunnel ein Jahr früher als geplant und innerhalb des prognostizierten Kostenrahmens fertig geworden ist ;)
Hallo Julian,

vielleicht bist Du dafür einfach ein paar Jahre zu wenig auf der Welt: Die Mär von der vorzeitigen Fertigstellung des Gotthard-Basistunnels und dem Einhalten des Kostenrahmens wird nicht dadurch wahr, dass sie nun von den Bauherren, dem Schweizer Staat und anderen Beteiligten verbreitet und den "kritischen" Journalisten abgetippt wird. Wenn Du mal ehrlich die Geschichte dieses Jahrhundertprojekts recherchierst, dann wirst Du in der Historie andere Zieltermine und Kostenkalkulationen finden - ist halt alles immer eine Frage des Bezugspunkts und der Statistik.

Das haben die meisten vermutlich nur wegen der irre langen Vorgeschichte und erwartungsgemäß langen Bauzeit einfach vergessen oder erfolgreich verdrängt. Einige, die es besser wüssten, leben vermutlich wirklich nicht mehr oder haben, banal ausgedrückt, heute andere Sorgen. Insofern dient der derzeit durch die Medien geschleifte Verweis auf eidgenössische Zuverlässigkeit hier eher der Legendenbildung... ;)


Holger
Klaus M
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Re: [S21] Teurer und später

Beitrag von Klaus M »

hafenbahnhof
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Re: [S21] Teurer und später

Beitrag von hafenbahnhof »

...wenn schon keine Züge rollen
Siegfried
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Re: [S21] Teurer und später

Beitrag von Siegfried »

Das hat nicht viel zu bedeuten, in Berlin sind schon viele geflogen.....................nur keine Flugzeuge
und in Hamburg hat man schon vielen die Meinung gegeigt..............................aber noch kein Konzert gegeben.

viele Grüße

SIGGI
MIQUEL
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'Wer eine Grube gräbt...'

Beitrag von MIQUEL »

... Kontext spricht Klartext (auch samstags gedruckt in der taz):

http://www.kontextwochenzeitung.de/wirt ... -3717.html
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