Moin Larry,eXact Modellbau hat geschrieben: ↑Mi 27. Mai 2020, 18:52Holger, das ist der Märklin-Wagen. Wenn die den als Ep.IIIa herausbringen, ist das leider kein Zeichen für die Richtigkeit. Wenn jemand einen Hinweis findet, können wir den auch in DB-Version beschriften, wenn es sich dann rechnet.
wenn Märklin ihn umsetzt, bedeutet das nicht automatisch falsch, ebenso wenig bei Brawa richtig. Gerade mit Brawa scheint mir doch sehr häufig die Phantasie durchzugehen, denn da brauche ich nach Modellen ohne Vorbild wirklich nicht lange zu suchen. Wenn das Brawa-Modell wirklich ein Pwi wü 90 sein soll (und die Ziffern nicht vertauscht sind), dann ist es auch ein Phantasiegebilde, denn diesen Typ (von 1898) hat bereits die Deutsche Reichsbahn der Vorkriegszeit endgültig ausgemustert. Diese Wagen hatten einen Achsstand von 5,50 m und der (sehr ähnliche) Typ, den Du umsetzen möchtest, einen von 6,30 m.
Aber ich habe den Beleg, den Du verlangt hast, eh bereits gefunden: Mir war die ganze Zeit so, als ob der Personenzuggepäckwagen auch identisch als Güterzuggepäckwagen unterwegs war. Also "Carstens Band 6" aufgeschlagen und Volltreffer! Auch Stefan Carstens schreibt, dass Pwi wü 09 und der Pwg wü 09 baugleich waren.
Und auch er schreibt ihren Abschied von der Schiene (wie ich gestern auch) dem Jahr 1962 zu. 36 von 69 Exemplaren hat der Umzeichnungsplan der DRG noch umfasst, es kamen auch noch Exemplare zur DB, die aber etwas verändert im Einsatz waren. Die Signalmittelschränke (rechte Seite des Wagenkastens) waren verschlossen, die Hundeabteile (unter dem Wagenboden) waren ausgebaut.
Er gibt auch einen Nummernkreis für die DB an und hat für den Pwgi wü 09 129 879 sogar einen Bildbeleg mit DB-Keks auf dem Wagenkasten links direkt neben der Ladetür (Aufnahmejahr vermutlich 1958, -ort Mainz Hbf). Das zusammen mit der Betriebsnummer ohne vorangestellte "0" spricht auch gegen die Absicht einer schnellen Ausmusterung. Güterzuggepäckwagen waren bis zum Neubau einer ausreichenden Zahl an Pwghs 54 auch erst mal Mangelware bei der DB. Das sicherte vorerst einigen "alten Gurken" das Überleben.
Und Joachims Ansatz eines Dienstgüter-/Bauzugwagens halte ich auch für denkbar, die waren damals auch chromoxidgrün lackiert.
Für eine Bestellung meinerseits (und ich vermute der Forumsmehrheit) wäre deshalb eine klare Aussage relevant, ob eine DB-Variante (=ohne den Hundebehälter unten; nur Batteriekasten dort) mitabgestimmt wird und zur Umsetzung gelangen würde. Gegen einen "nackten" Wagenkasten, den ich selbst lackieren und beschriften müsste, anschließend mit dem Fahrwerk zusammensetze und ihm Fensterscheiben verpasse, hätte ich gar nichts einzuwenden.
95 Euro für ein völlig epochenfremdes Modell, das ich erst in Bauartmerkmalen ändern, entschriften, neu beschriften und dann auch versiegeln muss, ohne die Fensterscheiben zu mattieren, wären mir aber zu viel. Um sauber kalkulieren zu können, möchte ich deshalb empfehlen, die Wunschlisten nach Epoche I, Epoche II und Epoche III DB (möglicher DR-Einsatz unbekannt) zu differenzieren. Ich halte es durchaus für möglich, dann die 150 Stück zu erreichen. Güterzuggepäckwagen sind bei Märklin noch größere Mangelware als ihre Pendants für Personenzüge - hier könntest Du mit einem identischen Modell zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Nur deshalb bin ich auch aufgesprungen, die alten "Preußen-Gurken" von 1972 brauche ich nämlich auch nicht mehr.
Holger