88175 -Jubiläumspackung mit BR 103.0 ist da

[Andre]

Andreas, was mich wundert die Technik von 103.0 und 103.1 ist doch die Gleiche, hat denn die Qualität des Motors so eine große Marge ?!

[Trainini]

Hallo Andreas,

das Problem dürfte das Zusammenspiel von Motor und Getriebe sein. Der modifizierte Fünfpoler lässt sich zwar prinzipiell feiner regeln, aber diese Eigenschaften werden mit einem Verlust an Drehmoment erkauft. Das Ding ist und bleibt einfach ein "Schlappi". Wenn das Getriebe wie ein Uhrwerk läuft, dann fährt auch die Lok insgesamt gut. Aber bereits minimale Toleranzen haben hier schon die Folge, dass sich die Fahreigenschaften deutlich spürbar ändern.

Ich möchte den Fünfpoler nicht "verteufeln", aber auch ich hoffe, dass Märklin bald mal den Abschied hin zu einem anderen Antrieb einleiten wird. Leicht dürfte es dennoch nicht werden, "Lebenserwartung", Drehmoment, Regelbarkeit und vor allem den Einkaufspreis in Einklang zu bringen. Sonst wäre der Glockenankermotor sicher auch hier längst Standard...


Holger

[Amir]

Oder 206, weil es zwei 103er sind? Oder 106, weil es eine 103 und eine E03 ist?

Gut jetzt, nicht schlagen .

Gruß, Jörg

Das ist jetzt aber richtig:

[Andreas]

Hallo,

ich habe jetzt mal spaßeshalber einen alten (heißlaufenden) 3-poler in das Fahrwerk der 103.1 eingebaut. Und siehe da, die Lok fährt viel gleichmäßiger damit. Abstriche muss ich beim Losfahren machen, da gibt es einen ordentlichen Ruck, aber ich denke das liegt am Motor, der einen Datschen hat. Wenn er aber läuft, dann lässt sich die Lok gut regeln und hält auch bei niedriger Spannung die Geschwindigkeit gleichmäßig bei.

Daraufhin habe ich mir einen kleinen Test einfallen lassen, um die Kraft der beiden Motoren zu vergleichen. Ich hab auf das Ritzel des Motors einen Balsaholzstreifen mit ca. 6cm Länge aufgepresst, den Motor eingespannt und den Balsastreifen auf eine digitale Feinwaage drücken lassen. Dies habe ich mit dem alten 3-Poler und dem aktuellen 5-Poler bei jeweils 3, 6 und 9V gemacht. Herausgekommen sind folgende Messwerte:

Spannung	Druck 3-Pol	Druck 5-Pol
3,0 V	0,5g	0,2g
6,0 V	0,9g	0,5g
9,0 V	1,4g	0,9g

Mann kann deutlich erkennen, dass der neue Motor ca. 30% weniger Drehmoment hat, als der 3-Poler. Ich denke, dass dadurch die meisten Probleme zu erklären sind. Kommen noch höhere Tolleranzen der Zahnräder im Getriebe dazu, ist eine breite Streuung der Fahreigenschaften eigentlich unvermeidbar, der Motor kann da nichts mehr ausgleichen...

Ich werde noch einen alten "echten" 5-Poler ausbauen und auch testen. Ich trage dann die Werte in der Tabelle nach.

[Amir]

Hallo,

ich habe jetzt mal spaßeshalber einen alten (heißlaufenden) 3-poler in das Fahrwerk der 103.1 eingebaut. Und siehe da, die Lok fährt viel gleichmäßiger damit. Abstriche muss ich beim Losfahren machen, da gibt es einen ordentlichen Ruck, aber ich denke das liegt am Motor, der einen Datschen hat. Wenn er aber läuft, dann lässt sich die Lok gut regeln und hält auch bei niedriger Spannung die Geschwindigkeit gleichmäßig bei.

Daraufhin habe ich mir einen kleinen Test einfallen lassen, um die Kraft der beiden Motoren zu vergleichen. Ich hab auf das Ritzel des Motors einen Balsaholzstreifen mit ca. 6cm Länge aufgepresst, den Motor eingespannt und den Balsastreifen auf eine digitale Feinwaage drücken lassen. Dies habe ich mit dem alten 3-Poler und dem aktuellen 5-Poler bei jeweils 3, 6 und 9V gemacht. Herausgekommen sind folgende Messwerte:

Spannung	Druck 3-Pol	Druck 5-Pol
3,0 V	0,5g	0,2g
6,0 V	0,9g	0,5g
9,0 V	1,4g	0,9g

Mann kann deutlich erkennen, dass der neue Motor ca. 30% weniger Drehmoment hat, als der 3-Poler. Ich denke, dass dadurch die meisten Probleme zu erklären sind. Kommen noch höhere Tolleranzen der Zahnräder im Getriebe dazu, ist eine breite Streuung der Fahreigenschaften eigentlich unvermeidbar, der Motor kann da nichts mehr ausgleichen...

Ich werde noch einen alten "echten" 5-Poler ausbauen und auch testen. Ich trage dann die Werte in der Tabelle nach.

Eine geniale Versuchsanordnung

[FrankJ28]

Hallo Andreas,
prima Idee, aber

ca. 6cm Länge

müsste bei beiden Motoren natürlich exakt gleich lang sein, da sich sonst durch unterschiedliche Hebelwege andere Kräftte auf die Waage wirken.
Ciao
Frank

[Andreas]

Hallo Frank,

ich habe selbstverständlich den selben Hebel verwendet. So kann ich jede Abweichung bei der Länge ausschließen. Auch war die Versuchsanordnung bei allen Test zwischendurch nicht abgebaut, daher war auch die Höhe des Motor sowie Abstand zur Waage und Aufsetzpunkt auf der Wiegeplatte gleich.

Ich habe jetzt auch einen alten 5-Poler aus der BR 143 getestet, die Werte sind mit eingetragen:

Spannung	Druck 3-Pol	Druck 5-Pol (neu)	Druck 5-Pol (alt)
3,0 V	0,5g	0,2g	0,85g
6,0 V	0,9g	0,5g	1,35g
9,0 V	1,4g	0,9g	1,9g

Dieser Motor hat sogar die besten Leistungswerte, was ich so nicht erwartet hätte. Ich dachte der 3-Poler hätte den meisten Bums.

[Lorenzo]

Hallo Andreas,
sehr interessant!.
Bei stehenbleibendem Motor der Drehmoment dürfte auch von der Stellung des Ankers gegenüber den Magnetpolen abhängen.

Bekanntlich bei den Gleichstrommotoren ist das Drehmoment/Strom Verhältniss theoretisch konstant.
Es würde interessant zu wissen ob die 3 Motorentypen dasselbe Verhältnis ausweisen.
Willst du bei jedem Drehmoment auch den Stromverbrauch schreiben?

Jedenfalls danke für deine Abmessungen.
Ciao,
Lorenzo

[Andreas]

Hier die neue Version mit eingetragenen Stromaufnahmen bei blockiertem Motor:

Spannung	Druck 3-Pol	Druck 5-Pol (neu)	Druck 5-Pol (alt)
3,0 V	0,5g @ 230mA	0,2g @ 130mA	0,85g @ 200mA
6,0 V	0,9g @ 450mA	0,5g @ 250mA	1,35g @ 400mA
9,0 V	1,4g @ 700mA	0,9g @ 450mA	1,90g @ 700mA

Die Werte sind am Netzteil abgelesen und nicht mit dem Multimeter gemessen.

[caseyjones]

"Wir wollen unseren alten Fünfpoler wiederhaben",

müßte das die Hymne der Zett-Märklinisten sein? ..... fragt Uli
"