Danke, Detlev, für deinen ausführlichen, sehr aufschlussreichen Vergleich, sowie für die nun noch erfolgten Ergänzungen!
Dadurch, dass die beiden Teile gemeinsam fotografiert wurden, ist uns der direkte Vergleich möglich - ein "nicht-ganz-so-nah" - Fotografieren oder gar ein Lackieren würde ja gerade diese Unterschiede nicht mehr so gut erkennbar machen bzw. einfach verdecken.
Ich finde, dass in den Fotos sehr schön die Unterschiede in der Herstellung sichtbar werden. Da bei dem Teil von Admantis die Schichtstruktur sehr gut zu sehen ist, bei dem von shapeways hingegen die Tröpfchenstruktur, vermute ich, dass die Orientierung der Teile im Produktionsraum unterschiedlich war. Bei shapeways kann man das ja nicht beeinflussen; ich bin mir auch nicht sicher, ob bei mehreren Chargen dann auch wirklich immer dieselbe Orientierung beibehalten wird.
Auf den ersten Blick schaut das Admantis-Teil in der Ausschnittvergrößerung für mich "schärfer" bzw. scharfkantiger aus. Einerseits liegt das sicher an der Farbgebung bzw. dem entsprechenden Kontrast der Aufnahme; andererseits wird aber beim realen Betrachten gerade diese scharf abgegrenzte Schichtung, die ja nicht unbedingt mit tatsächlichen Körperkanten korrespondiert, eher als störend empfunden als das scheinbar unregelmäßige Muster der abgerundeten Tröpfchen.
Wie man der von Detlev vorgestellten Kalkulation der Advantis-Teile entnehmen kann, wird dort ausschließlich nach Zeitaufwand kalkuliert; dieser resultiert in erster Linie aus der Anzahl der erzeugten Schichten und aus den Außenabmessungen; shapeways hingegen hat ja neben einem Grundbetrag pro Auftrag einen volumenbasierten Preis.
Dies kann also je nach Form und Gestaltung des zu fertigen Teils durchaus zu etwas abweichenden Ergebnissen im Preisvergleich führen. Vereinfacht dargestellt kostet ja ein massiver Würfel bei Advantis gleich viel wie ein dünnwandiger hohler - bei shapeways kostet bereits die doppelte Wandstärke des hohlen Körpers (fast) den doppelten Preis.
Wer also etwas produzieren lassen will, sollte einfach für sein spezifisches Teil mehrere Angebote einholen. Die Tendenz ist aber derzeit eindeutig:
bei der aktuellen Preisgestaltung kann man das Stereolithographie-Verfahren - zumindest bei den für uns wichtigen relativ klein dimensionierten Teilen - eigentlich nur dann empfehlen, wenn man allerhöchste Auflösung der Teile benötigt (z.B. für ein Urmodell zum weiteren Abgießen etc.) und dafür bereit ist, die entsprechend schnelle Auflösung seiner Barmittel in Kauf zu nehmen
Viele Grüße, Axel