Torpedopfannenwagen

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Andre
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Torpedopfannenwagen

Beitrag von Andre »

Hallo,

ich habe eine Frage an unsere Stahlkocher zum Torpedopfannenwagen.
Verkehren diese Wagen nur im Ganzzug oder werden diese Wagen auch mit anderen Wagen kombiniert?

Gruß André
1987
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Re: Torpedopfannenwagen

Beitrag von 1987 »

Hallo André,

die Wagen werden meist allein, zu zweit oder meines Wissens maximal zu dritt bewegt. Grund ist ihr enormes Gewicht, wenn sie befüllt sind - wir reden hier schon von einem kompletten Zug. Zwischen zwei Torpedopfannenwagen sind meist ein oder zwei Schutzwagen (z. B der Gattungen E oder G) eingestellt, um die Meterlast auf Brücken zu senken.


Holger
Zoltan
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Re: Torpedopfannenwagen

Beitrag von Zoltan »

Ich habe sie bisher nur innerhalb von VoestAlpine per Rangierloks herumgeschoben gesehen und noch nie auf der Strecke.
Aber es gibt sie auch in "freier Wildbahn":
https://www.youtube.com/watch?v=nWhwQBCzMvE
https://www.youtube.com/watch?v=9Att3wH7PhE
Sie sind aber ziemlich kurz, 4-6 Wagen maximal. Erstens gibt es nicht so viel Stahl, was gleichzeitig transportiert werden müsste, zweitens sind sie urschwer, drittens müssen sie schnell behandelt werden, damit die Grütze drin nicht erkaltet. Daher nehme ich aber an, dass sie nur als kurze "Reinzüge" gefahren werden.

Edit: Holger war schneller...

LG Zoltan
Andre
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Re: Torpedopfannenwagen

Beitrag von Andre »

Danke für die Antwort. Wenn ich richtig verstehe kann ich zwischen 2 Torpedopfannenwagen einen oder mehrere gedeckte Güterwagen einreihen.

Gruß André
Zoltan
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Re: Torpedopfannenwagen

Beitrag von Zoltan »

Irgendetwas leichtes leeres. Es ist vielleicht besser, wenn sie sichtbar leer sind, also ich würde eher offene oder Rungenwagen nehmen.

Oder aber gar keine, wenn der Transport direkt und ohne Brücken geht.

LG Zoltan
Olaf
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Re: Torpedopfannenwagen

Beitrag von Olaf »

Hallo Andre,

habe heute Morgen erst Deine Frage gelesen kurz bevor ich zur Maloche mußte, wußte gar nicht dass sich Holger beruflich umorientiert hat - als Stahlkocher, mein Respekt. Also, dir wurde ja schon aus der Wiki Torpedopfannenwagen vorgelesen + die anderen Weisheiten.

Werksintern laufen so viele Pfannen hinter der Lok her wie es unsere Öfen hergeben und unsere Konverter fordern und unsere kleine Kraftpakete ziehen ! Da gibt es auch keine Zwischenwagen, für was auch, die würden nur den Prozeßablauf beim Pfannenkippen erschweren, Da unser Werk in den 40ern geplant und gebaut wurde konnte man aus den Fehlern der kleinen Hüttenwerke im Pott usw. lernen, die Werksbereiche sind vom Ablauf her dicht beieinander, also alles werksintern.

Lustig fand ich die Aussage, die "Grütze" muß schnell wieder entleert werden damit sie nicht erkaltet, die Pfannen sind doppelwandig mit Schamott ausgekleidet und das Roheisen hat weit in die 1000 Grad, da bracht man sich erst nach zig Stunden Gedanken drüber machen ....
Bis unser anderes Stahlwerk in Peine auf E-Ofen umgebaut wurde bekam es nachdem das Hüttenwerk Ilsede stillgelegt wurde einige Zeit von unserem Ofen 7 das Roheisen, Entfernung der Strecke über 20 Km, verblüffenderweise kam es immer flüssig an .... wurde in den kleine Pfannen wie aus dem 4er Set befördert, ohne Zwischenwagen, Zugloks von LHB ähnlich V100 auf unserer eigenen Strecke.
Diese Szenerie kannst du gut mit den kleinen Pfannen nachempfinden, nimmst du die 18-Achser Krupp-Pfanne auf DB-Gleisen ist es Deiner Phantasie überlassen, die fahren glaube ich nur werksintern, ohne den überflüssigen Schnickschnack.

Im Pott denke ich mal mußten die Pfannen teilweise über DB-Gleise da die Werksteile manchmal auseinander lagen.
Ich weiß nur dass z.B. Roheisen aus Völklingen im Saarland im kleinen Grenzverkehr rüber nach Lothringen gebracht wurde, waren glaube ich anfangs 50er vorgespannt, später E-Loks. Kenne noch Bilder auf denen im Zugverband so um die 3-4 Pfannenwagen liefen und dazwischen waren meine ich immer 2 O-Wagen, Omm42 oder Omm52 diese wurden primär als zusätzlicher Bremswagen eingesetzt, sekundär denke ich kann es dem Unterbau nicht schaden.(dafür gibt es eine Tabelle Achslast pro Meter sollte so bei 22,5 to in der Regel liegen.) Bedenke hierbei bei der Zugbildung, Märklin hatte mal wieder bei der Wahl seines Vorbildes kein glückliches Händchen, wenn du mal unter google Roheisentransport als Suchbegriff eingibst siehst du viele Bilder mit den "normalen" Standartpfannen auf DB-Gleisen, müßten so um die 12 Achsen besitzen, da waren die Konstrukteure von Trix ETWAS schlauer.

Gruß
Olaf
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Re: Torpedopfannenwagen

Beitrag von schyby »

Olaf hat geschrieben: Fr 21. Sep 2018, 15:13
Werksintern laufen so viele Pfannen hinter der Lok her wie es unsere Öfen hergeben und unsere Konverter fordern
Gruß
Olaf
Olaf, bist Du bei der Salzgitter AG?

Ich habe da auch mal gearbeitet, da war es aber noch die Stahlwerke Peine-Salzgitter AG (1991) :P

Gruß
Christian
Andre
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Re: Torpedopfannenwagen

Beitrag von Andre »

Danke Olaf für die ausführliche Antwort, ist schön einen vom Fach zu dem Thema zu hören.

Gruß André
Zoltan
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Re: Torpedopfannenwagen

Beitrag von Zoltan »

Danke für die Auskunft, ich hätte nicht gedacht, dass "die Grütze" -zig Stunden flüssig im Torpedo aushält - wieder was gelernt. Ich habe auch nochmal nachgegoogelt:

"Bei einem durchschnittlichen Temperaturverlust von ca. 5°C je Stunde und einer Überhitzung der Schmelze von wenigstens 100 bis 250°C sind Reisezeiten von mindestens einem Tag problemlos."

LG Zoltan
Olaf
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Re: Torpedopfannenwagen

Beitrag von Olaf »

Freut mich Andre,

ja Christian, bin bei der Salzgitter AG, damals P+S, zwischenzeitlich Preussag.

mein Tip, baut Euch bei Interesse die "normalen" Torpedopfannen aus den Drehgestellen der Schwerlastwagen, Rundmaterial und etwas Kleinmaterial selbst, das hat mehr als diese riesigen silbernen Proletenteile aus Göppingen, da noch ein kleines Flackerlicht rein, die noch schön gealtert und sie sind auch um einiges günstiger.

Gruß
Olaf
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