Trainini 05/19?

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zettie94
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Re: Trainini 05/19?

Beitrag von zettie94 »

1987 hat geschrieben: Fr 31. Mai 2019, 11:52 Was für Märklin spricht, ist ihre wirklich gute und umfangreiche Dokumentation. Ich denke, da kann kein anderer Modellbahnhersteller mithalten. Sie haben meine Sicht und Rechercheergebnisse in der Vergangenheit schon mehrfach widerlegen können.
Da kann ich nur lachen...
:d+w: :d+w: :d+w:
Zumindest was Schweizer Modelle angeht, so werden bei Märklin doch relativ häufig einfach vermeidbare Fehler gemacht, die nur auf mangelnde Vorbildrecherche zurückgeführt werden können. Letztes Beispiel: Die gelben Griffstangen an der Ce 6/8 III 14305 (in Z wie auch in I!)...

Gruss, Julian
1987
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Re: Trainini 05/19?

Beitrag von 1987 »

Bedenke bitte, dass Märklin ein deutscher Hersteller ist. Schweiz ist doch eher eine Nische für sie als deren Kernmarkt. Wie viele große Schweizer Modellbahnhersteller kennst Du denn, von denen Du sicher sagen könntest, dass deren Archiv / Dokumentation größer ist? Ich habe auch schon genug Fehler bei Herstellern gefunden, die von sich sehr aktiv behaupten, streng am Vorbild zu bleiben und bei den "Gläubigen" den Ruf genießen, es müsse wohl richtig sein, wenn sie es so und nicht anders umsetzen. Fehler passieren halt, auch bei Märklin und das manchmal für meinen Geschmack zu häufig. Für sie ist es Geld verdienen, für mich ein geliebtes Hobby. Das unterscheidet die Herangehensweise.


Holger
Axel Hempelmann
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Re: Trainini 05/19?

Beitrag von Axel Hempelmann »

Hallo Holger,

danke für die "just in time" - Lieferung der wiederum sehr interessanten Ausgabe! Mit Spannung erwartet und sehr informativ ist für mich der Artikel über die metallgefüllten Kunststoffe. Dass so etwas Ähnliches bereits vor Jahren von Kato produziert wurde, war wir bisher nicht bekannt. Ich kannte die Anwendung dieser Compounds in der Industrie bislang nur für Fälle, in denen es auf elektrische Schirmung ankommt.

Dass sich mit diesen Werkstoffen allerdings auch "Gewinnzuwächse" (siehe S. 29 oben) erzielen lassen, schreibe ich deiner wohl durch deinen Hauptberuf geprägten Rechtschreibkorrektur zu - gemeint war sicherlich das Gewicht bzw. die Masse, wie die folgenden Angaben in Gramm (statt Euro) ja auch erläutern.

Dass die Fotos der vorhandenen Teile des Klv20 auch in mir wieder das Thema der mangelhaften Vorbildrecherche hochkommen lassen, liegt nicht an dir - dies wurde ja gerade hier anhand anderer Beispiele ausgiebig diskutiert. Also nochmals vielen Dank für den sehr interessanten Beitrag!

Jetzt werde ich mich mal auf die weiteren Artikel stürzen...

Viele Grüße, Axel
1987
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Re: Trainini 05/19?

Beitrag von 1987 »

Hallo Axel,

in der Tat, da hat unbemerkt die Autokorrektur zugeschlagen. Ich habe die Ausgabe soeben in berichtigter Fassung hochgeladen.


Holger
Claudius
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Re: Trainini 05/19?

Beitrag von Claudius »

Hallo Holger,

meines Wissens nach ist Märklin nicht der erste und einzige, der in der Spur Z metallgefüllte Kunststoffe einsetzt.
Bereits 2016 hat SMZ den 627er mit metallverdichtetem Kunststoffdruckguss beschrieben.
viewtopic.php?f=40&t=9066
Ich denke, das dürfte etwas ähnliches sein, oder?

HerZliche Grüße aus Pfungstadt
Claudius
Axel Hempelmann
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Re: Trainini 05/19?

Beitrag von Axel Hempelmann »

Hallo Claudius,

ob das etwas Ähnliches ist, wissen wohl nur die Leute von SMZ.
Ich selbst kenne nicht einmal das Verfahren "Kunststoffdruckguss" - wie soll das denn funktionieren? Ich lasse mich hier gerne belehren!
Oder ist doch Spritzguss gemeint?

Einen "verdichteten Guss" gibt es z. B. bei Aluminium - das ist aber ein Verfahren, bei der die Form sehr langsam gefüllt wird; also ungefähr das Gegenteil von Druckguss. Es gibt auch Möglichkeiten der Nachverdichtung beim Guss - was aber "metallverdichtet" heißen soll???

Vielleicht unterscheidet sich da die österreichische Sprache einfach doch von der deutschen oder hier wurden vom Werbetexter ein wenig die Fachbegriffe durcheinander gewürfelt...

Torsten hat hier damals beschrieben, welches Verfahren gemeint sein könnte:
viewtopic.php?f=40&t=9066&start=20#p112357
Das wäre aber dann auch kein "Vakuumdruckguss", wie er schreibt, sondern Vakuumguss - und eben auch kein Spritzguss wie Märklin ihn verwendet. Insofern ist das, was Märklin hier macht auf jeden Fall neu - zumindest in der Modellbahn-Branche.

Holger gab übrigens damals in der Modellbesprechung im Trainini diese Wortschöpfung auch nur wieder mit dem Zusatz "nach Angaben des Herstellers" 😉

Wer weiß da Genaueres?

Viele Grüße, Axel
Claudius
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Re: Trainini 05/19?

Beitrag von Claudius »

Hallo Axel,

Ich denke es geht hier weniger um das Verfahren zur Herstellung, als um die Tatsache, dass das Gehäuse aus einer Mixtur aus Metall und Kunststoff besteht. Ich bin mir ziemlich sicher, dass SMZ nicht verraten wird, nach welchem Verfahren die Gehäuse hergestellt werden. Daher stammt wohl auch die Bezeichnung des Werbetextes, die aussagt, dass Metall im Spiel ist, aber keine näheren Hinweise auf das genaue Verfahren preisgibt.

HerZliche Grüße aus Pfungstadt
Claudius
Torsten83
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Re: Trainini 05/19?

Beitrag von Torsten83 »

Hallo,

eine der denkbaren Möglichkeiten wird hier beschrieben:
http://www.gestaltungsmaterialien.de/faerbung/metallpulver---sprays/index.php hat geschrieben:Metallpulver können z.B. verwendet werden, um verschiedene Harze einem metallisches Aussehen zu verleihen, dem sogenannten "Cold-Casting".
"Cold-Casting" ist ein Begriff welcher verwendet wird, um den Prozess zu beschreiben, wobei Metallpulver mit einem Harz gemischt wird und die Mischung in eine Form angebracht wird.
Ist aber letztlich auch egal, wer gießt denn bei uns schon regelmäßig Gehäuse? Ein paar Modellbauer nehmen 3D-Druck, andere direkt Messing. An eine Serienfertigung denkt wohl kaum einer...

LG
Torsten
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Re: Trainini 05/19?

Beitrag von Axel Hempelmann »

Ihr habt natürlich Recht - Details des Produktionsverfahrens sind für uns unwichtig; ich habe meine Inschenörs-Brille auch schon wieder abgenommen 😉
Entscheidend ist, dass hier bei Märklin ein Verfahren gefunden wurde, das ohne nennenswerte Mehrkosten einen spürbaren Mehrwert für die Kunden bietet.

Dennoch vielen Dank für den ausführlichen Artikel im Trainini!

Viele Grüße, Axel
1987
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Re: Trainini 05/19?

Beitrag von 1987 »

Hallo Claudius,

ich halte es für müßig, die von Dir aufgeworfenen Fragen abschließend aufzuklären, wenn von jemandem Innovationen in Anspruch genommen werden, ein anderer schneller war und ein dritter in ähnlicher oder sogar gleicher Weise unterwegs ist, sein Herstellungsverfahren aber nicht verraten will. Die Frage, wer Erster war, halte ich eigentlich aus Kundensicht auch für nachrangig, die Technologie für umso interessanter.

Jede Menge Fragen schwirren da unbeantwortet im Raum. Nur zwei möchte ich als Beispiel nennen:

1.) Warum hatte Märklin nicht mitbekommen, dass Kato hier schon mit gleichem Verfahren eher unterwegs war?

Meines Wissens hat Kato nur eine einzige Konstruktion in diesem Verfahren hergestellt und sich möglicherweise wieder davon abgewendet oder noch keinen weiteren Bedarf für andere Modelle gesehen. Mit Märklin stehen sie nicht oder kaum in einem direkten Wettbewerb, deshalb richtet sich ihr Fokus vielleicht nicht darauf. Ebenso könnte es sein, dass sie es ignoriert haben und das Herausstellen als Innovation vor allem auch dem eigenen Marketing dient. Ich selbst jedenfalls wurde auch nur durch einen Spur-N-Redakteur, mit dem ich gern zusammenarbeite, auf Kato gestoßen.


2.) Arbeitet SMZ tatsächlich in einem Spritzgussverfahren?

Dies kann ich nicht sicher ausschließen, betriebswirtschaftlich wäre es aber mit Blick auf die kleinen, angestrebten Stückzahlen völliger Unsinn. Die Formen würden sich meines Erachtens nicht ammortisieren, was ich mit dem Hinweis, den Axel zitiert hat, auch deutlich zu machen versucht hatte. Das schmälert die herausragenden Leistungenvon SMZ in keiner Weise. Ihre Modelle sind und bleiben etwas ganz Besonderes, vor allem auch Exklusives. Ich bin froh, dass wir sie haben und ich wünsche mir, dass uns diese Tüftler lange erhalten bleiben!


Holger
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