Joachim hat geschrieben: Mi 6. Nov 2019, 10:28Zumal die V60 ja auch gerade erst auf Glocki umgestellt wurde.
Hallo zusammen,
die überarbeitete V 60 vermag ich auch nicht so recht einzuordnen, was Perspektiven fürs Programm bedeutet: Sie ist mit ihren Kompromissen (zu geringer Raddurchmesser, falsche Achsstände, fehlende Blindwelle, motorbedingte Kompromisse am Führerhaus, keine Fenstereinsätze) eigentlich "weit über die Zeit". Da sie eine allgegenwärtige Baureihe und auf der Modellbahn eigentlich unverzichtbar ist, schreit dies förmlich nach einer zeitgemäßen Neukonstruktion. Da passt der der Vergleich und Blick zur Baureihe 216.
Auf der anderen Seite lässt das überarbeitete Fahrwerk darauf schließen, dass Märklin noch etwas mit ihr vor hat. Bei der BR 89 und 80 ist das aber klarer zu sehen, wie ich finde: Die BR 89 fürs Startprogramm, quasi eine Hobbylok, während die BR 80 den "Profianspruch" bedient. Sie lassen sich zudem auch von Modellbahnern mit nur geringer Vorbildkenntnis recht gut unterscheiden. Bei der V 60 sehe ich den Sinn nicht, einer "Hobbylok", die dann erst recht zur "Karikatur" würde, eine anspruchsvolle Neukonstruktion an die Seite zu stellen. Trotz gleicher Vorbidler sähen sie völlig anders aus und würden nicht nebeneinander passen.
Umso schmerzlicher vermisse ich eine "echte" V 60 in den Ausführungen der Epochen III und IV - genau solche Modelle wären regelmäßig perfekte Statisten oder Fotomodelle für Magazin-Aufnahmen. Geschlossen hat diese Lücke vorerst die V 36 und erst, wenn diese (fast) alle Varianten erlebt hat, tut sich eine Lücke auf, die sich sinnvoll mit einer neuen V 60 auf deren Fahrwerk schließen ließe. Bis dahin böte allenfalls die schon angesprochene V 65 einen Ansatz, weil sie hinreichend anders aussieht und parallel existieren könnte. Sie würde den leichten Rangierverkehr bereichern und auch im Personenzugdienst auf Nebenstrecken Einsatzmöglichkeiten bieten. Mit Schiebern und leichten Kompromissen könnten einige Privatbahnversionen abgeleitet werden, die ausreichende Stückzahlen versprechen: TAG zum Ergänzen der Tegernsee-Wagen oder auch eine Lok von WLE oder OHE. Sollte sich ein stärkeres Zuwenden zur Spur Z im Osten abzeichnen, wäre ein Fahrwerk für die V 60 der DR vorhanden.
Das ganze Herumraten hier hat mich aber nun auf etwas völlig anderes gebracht: Eigentlich ist der Weg für einen neuen Schienenbus (bald) frei. Das Fahrwerk ist überarbeitet, eine Inneneinrichtung geschaffen, Licht-Leiterplatten lassen sich auch weiter nutzen. Was fehlt, wäre nur ein zeitgemäßes Hütchen für den einmotorigen Vorgänger VT 95.9. Wirklich neu wäre nur der kurze Beiwagen. Das bliebe hinsichtlich der Investitionen einigermaßen überschaubar, verspricht einige Varianten, ließe sich nach meiner Sicht auch als Triebzug verkaufen und wäre auch ein Entwicklungsschritt.
Zumindest für die Bundesbahn haben sie die Überarbeitung als VT 98.9/798 ja durch. Es müssten nur noch rechtzeitig die ÖBB- und PEG-Varianten neu aufgelegt werden, wenn sie dieses Geschäft mitnehmen möchten.
Holger