Brände am Brocken – Dampfloks unter Verdacht

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Ha-Jo-Zett
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Re: Brände am Brocken – Dampfloks unter Verdacht

Beitrag von Ha-Jo-Zett »

Michael Bahls hat geschrieben: Mi 11. Sep 2024, 22:34

Seit über 120 Jahren donnern die Brockenloks immer mit maximaler Leistung den Berg hoch. Andererseits sind die Bäume in den letzten Jahren durch den Borkenkäfer dort sehr geschwächt und das Totholz liegt da wie ein riesiger Feuer-Anzünder herum. Ich mag jemandem Unrecht tun, aber die Bilder der Strecke, die sich um den Brocken schlängelt wirken seit den Baumschäden auf mich aus der Ferne weniger wie ein Brandschutz-Streifen als ein Brandbeschleuniger-Streifen.

Hallo Michael,

da muss ich dir Recht geben. Bestandteil effektiven Brandschutzes ist auch, dass man nicht mehr
benötigtes brennbares Material, in diesem Fall Totholz, entfernt.

Viele Grüsse

Ha-Jo
Joachim
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Re: Brände am Brocken – Dampfloks unter Verdacht

Beitrag von Joachim »

Einmannbedienung dürfte bei den Dampfloks nicht im Vordergrund stehen.
Der Heizer wird von der Feuerung entlastet und widmet diese Zeit der
Streckenbeobachtung, die ja auch ein wichtiger Bestandteil seiner Tätigkeit
ist. Außerdem obliegt ihm ja auch noch, den Kessel zu warten und bedienen.
So einfach vom Führerstand runtersetzen geht nicht.

:lieb: Joachim
Aki
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Re: Brände am Brocken – Dampfloks unter Verdacht

Beitrag von Aki »

Joachim hat geschrieben: Do 12. Sep 2024, 08:07 Einmannbedienung dürfte bei den Dampfloks nicht im Vordergrund stehen.
Der Heizer wird von der Feuerung entlastet und widmet diese Zeit der
Streckenbeobachtung, die ja auch ein wichtiger Bestandteil seiner Tätigkeit
ist. Außerdem obliegt ihm ja auch noch, den Kessel zu warten und bedienen.
So einfach vom Führerstand runtersetzen geht nicht.

:lieb: Joachim
Wenn auch keine Einmannbedienung möglich sein sollte, die körperlichen Herausforderungen an den Heizerberuf werden deutlich geringer.
Daher wird der Beruf vielleicht interessanter für Personen, die die körperliche Arbeit bisher gescheut haben.
Auch für Frauen würde der Beruf vielleicht interessanter?
norm24
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Re: Brände am Brocken – Dampfloks unter Verdacht

Beitrag von norm24 »

Ja Joachim, vor 7 Jahren wollten die Engländer das auch.

Großbritannien will zurück in die Zukunft
Torsten83
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Re: Brände am Brocken – Dampfloks unter Verdacht

Beitrag von Torsten83 »

Ich verstehe den Absatz eigentlich als Vergleich für die Durchsetzung von Privilegien einzelner Gruppen auf Lasten der Allgemeinheit und Heizer auf der E-Lok steht wohl auch nicht ohne Grund in Anführungszeichen. Der Beruf wurde auf der Insel abgeschafft, wie auch in Deutschland irgendwann später. Ich kann mich erinnern, dass Schnellfahreloks noch einen Heizer/Beimann hatten. Erst die Generation ICE3/IC-T ist wirklich auf einen Lokführer im Führerstand ausgelegt, ohne Heizer/Beimann.
https://www.fuchsbriefe.de/grossbritannien-will-zurueck-in-die-zukunft hat geschrieben:Der Brexit bringt genau dies zurück. Hinter dem Schlachtruf „Kontrolle der Zuwanderung" steht vor allem der Wunsch, die Billiglohn-Konkurrenz der osteuropäischen Migranten loszuwerden und dadurch höhere Löhne für die einfachen Arbeiten zu sichern. Kurz: Es soll wieder „Heizer auf der E-Lok" geben, was die ohnehin schwache UK-Produktivität (siehe Seite 2) zusätzlich belasten wird.
Das hat nach meinem Verständnis des Textes nichts mit Bränden zu tun, die Dampfloks verursachen oder den tatsächlich benötigten Jobs auf einer Lokomotive. Bei Dampf zwei, bei E und Diesel halt nur einer - aber weil Gewerkschaften erreichtes schützen und halten wollen, waren es unnötig lange zwei. Die zweite Person hätte ja auch was produktives machen können für das Steuergeld...

Wenn sich der Brand so krass schnell ausgebreitet hat, scheidet dann nicht aber auch eine einzelne Kippe aus, weil eine Kippe löst einen Brandherd aus? Wie viele Objekte mit Feuer durchqueren denn den Harz überhaupt? Das die HSB die Schuld ausschließen, ist logisch. Absichtlich werden sie auch kein Feuer legen wollen, da haben die sicher kein wirtschaftliches Interesse dran.

Die Brandlast im Harz wäre eventuell aber auch geringer, wenn da renaturiert ein Mischwald nun nachkommt und kein neuer Mono-Nutzwald. Der Borkenkäfer hat auch deshalb leichtes Spiel, weil das Angebot geschwächter Bäume so groß ist. Das nächste Buffet ist nicht weit und so verbreitet er sich übermäßig stark. Der Borkenkäfer befällt nämlich manche Baumarten bevorzugt:
https://de.wikipedia.org/wiki/Borkenk%C3%A4fer hat geschrieben: Häufige Rindenbrüter in Mitteleuropa und ihre bevorzugten Baumarten:

Buchdrucker (Ips typographus) (Fichte)
Kupferstecher (Pityogenes chalcographus) (Fichte)
Großer und Kleiner Waldgärtner (Kiefer)
Eichensplintkäfer (Eiche)
Wenn man übermäßig Fichten anbaut nebeneinander, hat der Käfer ein XXL-Buffet.

LG Torsten
Joachim
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Re: Brände am Brocken – Dampfloks unter Verdacht

Beitrag von Joachim »

Die linke Seite der Dampflok ist für den Lokführer nicht einsehbar,
deswegen kommt der Streckenbeobachtung des Heizers besondere
Bedeutung zu (z.B. Bahnübergänge, Signale in Linkskurven!).
Das ist mit dem gewerkschaftlich geforderten Verbleib des Beimanns
auf schnellfahrenden Elloks nicht vergleichbar.

:lieb: Joachim
Michael Bahls
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Re: Brände am Brocken – Dampfloks unter Verdacht

Beitrag von Michael Bahls »

Hallo,

ich verlinke mal aus dem Drehscheibe-Forum:

https://www.drehscheibe-online.de/foren ... g-10908490

Ein Auszug daraus:

"Am 6.9.2024 und auch davor herrschte Wind aus Richtung Ost - Südost, Quelle: z.B. Wetterprognose am Ende der Heute-Jorunal-Sendung am 5.09.2024.
Die Brandherde sind südlich der Strecke. Die Bilder vom Wurmberg aus zeigen, daß die Qualmwolken des Brandes in Richtung Nordwesten ziehen. D.h. auf die Strecke zu und nicht von der Strecke weg .
Warum sollen fliegende Funken aus der Dampflok gegen den Wind und in ein Gebiet ziehen, das soweit von der Strecke entfernt ist?"

Und:


"Einigen Umweltschützern war die Wiederaufnahme des Personenverkehrs zum Brocken schon 1991 ein Dorn im Auge.
Vielleicht wurde hier anders nachgeholfen? Es gab ja schon mal irgendwo in Deutschland einen Böschungsbrand, wo ein Sonderzug mit Dampflok die Stelle passierte. Dumm war, daß der Dampfzug Verspätung hatte und der Brand vorher begann. Somit konnte die Schuld nicht dem Dampfzug zugeschoben werden (wenn ich mich richtig erinnere war es Brandstiftung druch den Besitzer der angrenzenden Fläche)."

Viele Grüße,
Michael
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