Da war Insider gezeigt, das konnte man billig recyceln - der Beitrag war ja schon 1:1 für die Insider-Produktion gemacht

Aber Insider-Modelle sind auch keine klassischen Einsteiger-Produkte, ebenso wenig in H0 eine 151 mit ultra Vollausstattung. Beides also keine Produkte, die neue Händler für die Produkte animieren könnten, die sich leicht an Neukunden verkaufen ließen.
Piko hatte ein Konzept (alles in SB, Shop-Präsentation, günstige DC analog Technik), aber hat leider im Westen keinen Namen. Über die im Osten einst starke Kette SPIELE MAX war Piko dort ja auch in der Fläche und Einkaufszentren gut vertreten. Aber im Westen und Süden der BRD? Eine "Märklin-Bahn", das kennen einfach immer noch sehr viele, was man bei der Marke erwartet. Andere Marken sind schon weithin erheblich unbekannter.
Märklin hat keine preisgünstige Einstiegsmarke, hat keine relevanten Produkte mehr, die preisgünstig sind, weil technisch, wie optisch abgespeckt und damit dennoch aktuell interessante Vorbilder nachstellen. Sowas was primex in den 70/80er Jahren war.
Das letzte Produkt aus dieser Reihe war der Flixtrain in H0. 1:100 Waggons, mit der letzten Auflage des technisch einfacheren Vectron. Damit der "normale" Spielwarenhandel aber auch gar nicht erst in Verführung kam, kam auch so ein Modell in der mhi-Reihe für die eh aktiveren Fachhändler - aktive Fachhändler, haben aber eher seltener Kontakt zu unbedarften Neukunden und aus der Riege der gut betuchten Stammkundschaft kommt dann ja der Ruf nach digitaler Vollausstattung und massivem Fahrwerk - was den Lokpreis grob verdoppelt hat.
Billig-Formen hätte man ja durchaus, der 1:100 Formfundus ist riesig. Man hat die Kunststoff-Form der Traxx und ER20, die man für Kaufland gemacht hatte und seitdem auch nicht wieder verwendet hat. Sicher könnte man also preisattraktivere Modelle anbieten und wenn man so ein Angebot hätte, dass der Handel an Neukunden verkaufen kann, dann erscheint auch die Präsentation auf einer Fachmesse sinnvoll, um neue Händler anzusprechen oder bei manchen Vertriebskanälen: auch wieder zu gewinnen. Da sind wir vielleicht bei Henne und Ei.
Meine Meinung bleibt: mit dem Nischenprodukt Modelleisenbahn, hat sich die Messe für die Spielzeugbahn erledigt, weil Modellbahn auch kein Spielzeug sein möchte, weil manche Herren ja schon Schnappatmung bekommen, wenn man hier im Rahmen der Modellbahn von "spielen" spricht - da wird ja stattdessen "Betrieb gemacht". Also, wenn es aus Sicht der Stammkunden und der Hersteller eh kein Spielzeug ist, auch dann hat sich Nürnberg überholt. Einziges Spielzeug bei Märklin ist die my World, die man auch zur Spielwelt ausgebaut hat mit Spielsets, aber der Akku-Wegwerfartikel vermittelt auch wenig von einer späteren Modellbahn und ist wohl eher für die kleinsten ansprechend.
Der größte Verkäufer von Spielzeugeisenbahnen in H0 dürfte mittlerweile wohl TEDI/Woolworth sein. Wenn ich bedenke, das in jeder Filiale die Bahnsets liegen und wie viele Filialen die haben. Es ist ja wohl nicht so, dass es grundsätzlich kein Interesse an dem Thema gäbe - dann würden solche Sets da auch nicht liegen.