Schwarzwald-Modell-Bahn Hausach
Verfasst: Di 14. Jun 2011, 09:50
Hallo,
an dieser Stelle möchte ich euch einen Besuch im Schwarzwald nahelegen, genauer gesagt in Hausach. In Hausach ist nämlich die „Schwarzwald-Modell-Bahn“ beheimatet und das schon seit 2003.
Leider musste der Schaubetrieb nach einem Brand im September 2010 vorerst eingestellt werden, bei dem Brandschaden wurde die Anlage zwar nicht direkt vom Feuer zerstört, vielmehr machte jedoch der Ruß der Anlage und den Modellen zu schaffen, welche allesamt aufwendig gereinigt werden mussten. Mitte April konnte die Wiedereröffnung gefeiert werden.
Die Anlage ist natürlich, wie fast alle Schauanlagen, im H0-Maßstab gebaut und doch mit anderen Schauanlagen nur schwer zu vergleichen. Vom Konzept her, ist sie der „Modellbundesbahn“ in Bad Driburg nahe, ist jedoch deutlich größer angelegt.
Das Grundkonzept der Anlage stellt einen Teil der Schwarzwaldbahn von Hausach über Triberg weiter nach Villingen (dieser Bahnhof ist nicht nachgestellt) dar. Die Schwarzwaldbahn ist eine komplett zweigleisige Gebirgsstrecke und muss einige Höhenmeter überwinden, um den Höhenunterschied darzustellen winden sich, auch im Modell die Züge die Rampen und Wendeln hoch, dabei ist der ganze Streckenverlauf nahe am Original, natürlich aber in der Länge gekürzt. Vorbildgerecht müssten auf dem gewählten Streckenabschnitt etwa 5 Höhenmeter überwunden werden, in Hausach hat man es auf 1,8 m gestutzt, der Eindruck ist dennoch umwerfend und realistischer als in allen anderen mir bekannten Modellbahnanlagen, die sich einer Gebirgsbahn widmen.
Als Zuschauer verfolgt man auf den Podesten den Höhenunterschied, und so bieten sich verschiedenste Blickwinkel auf die Züge und die Landschaft, verkehren die Züge doch mal in Hüfthöhe, aber auch in Brust- und Augenhöhe.
Start und Zielpunkt ist der Bahnhof von Hausach, der mit einen vorbildnahen Gleisplan und vorbildlich langen Bahnsteigen aufwarten kann, zugleich liegt er auch am tiefsten, mit etwa 0,6m Plattenhöhe, von hier an müssen sich die Züge die Strecke bergauf erkämpfen, bei moderaten 2,1% Steigung maximal.
Da die Anlage in einem ehemaligen Supermarkt untergebracht wurde, ergab sich allerdings schon nach wenigen Streckenmetern ein Problem, denn hier kreuzt der Eingang den Streckenverlauf. Die Lösung stellte man in Form von zwei riesigen Gleiswendeln dar, jede groß genug, dass 40 Zuggarnituren, darin parken könnten. Die Wendeln sind einsehbar und beleuchtet, vor allem für Kinder sind sie ein Hingucker.
Die Fahrt zur ersten Station „Homberg“ wird durch die ganzen Umdrehungen also schon mal etwas länger ausgebremst. Homberg als Station weist 3 Bahnhofsgleise auf, die intelligente Steuersoftware nutzt die Gleise wie sie frei sind, dadurch kommt es auch zu den „Verzögerungen im Betriebsablauf“, wie es im Original heißt, da einfahrende Züge erst die Zugkreuzung abwarten müssen. In den Bahnhöfen kommt es gelegentlich auch zu Überholungen, dies geschieht jedoch leider eher selten. Rund um Homberg ist auch ein Faller Car-System installiert, nach rechts raus fahren die Fahrzeuge geschlängelt durch ein Tal und verschwinden irgendwann aus den Augen.
Nach der Station Homberg geht es weiter vorbei an einem schönen detaillierten Steinbruch vorbei nach Triberg, auch in Tirberg werden die drei Bahnhofsgleise nach Verfügbarkeit und zufällig angefahren, es gibt natürlich die beiden Hauptrichtungsgleise, welche bevorzugt angefahren werden, sollte kein Zug im Bahnhof sein.
Nach Triberg führt die Strecke weiter Richtung Villingen, dem Betrachter werden auf dem sehr langen weiteren Fahrweg viele Blickwinkel geboten, ein weiterer Bahnhof kommt jedoch nicht. Vielmehr fährt der Zug in den großen Schattenbahnhof ein, der allerdings bei unserem Besuch sehr leer war, es sind wohl noch nicht alle Züge wieder im Einsatz, denn den Lokomotiven wird nur eine sehr kurze Verschnaufpause vor der Rückfahrt gegönnt.
Um die reine Fahrzeit zu erleben, habe ich einen IRE auf seiner Rundfahrt (Hausach – Triberg – Schattenbahnhof u.z.) begleitet. Sage und schreibe 46 Minuten hat die Fahrt gedauert, die Fahrzeit kann dabei nach oben und unten variieren, je nachdem welche Zugkreuzung einem Zug bevorsteht. Ein weiterer begleiteter Güterzug schaffte die Runde in etwa 40 Minuten.
Zu den Zuggarnituren: eingesetzt werden weitestgehend vorbildgetreue Zuggarnituren, nur einen Stilbruch konnte ich erkennen: E10.12 vor einem IR mit Steuerwagen, der passende Zug stand Loklos im Abstellbahnhof. Da wurde wohl etwas vertauscht.
Angenehm fällt auf, dass die Züge aus maßstäblich langen Wagen bestehen, der Großteil der Modell stammt dabei von Roco, wodurch ein harmonisches Bild entsteht, da die Optik derselben Philosophie und Umsetzung folgt.
Sehr clever war man auch bei der Reihung der IRE-Züge, welche als einzige zu mehreren auftreten. Begegnen diese sich auf der Strecke, so sieht es nach wirklichen Taktverkehr aus, da die Züge zum Beispiel den Fahrradwagen in die gleiche Richtung zeigen haben (einmal Zugschluss, der andere hat ihn nach der Lok), es entsteht die Illusion der Hin- und Rückfahrt. Auch die beiden Doppelstockzüge sind so gereiht, dass einer geschoben werden müsste, leider verließ eben jener den ganzen Tag über den Schattenbahnhof nicht.
Da auf der Schwarzwaldbahn das Dampfende sehr früh kam, ist es wohl in der Region nicht die Dampflok, die Epoche III-Bahner das Herz höher schlagen lässt, zumindest war keine einzige im Betrieb zu sehen, stattdessen einige Dieselloks und vor allem, viele E-Traktionen.
Die Anlage zeigt Züge von der späten Epoche-IIIb bis zur heutigen Zeit. Auf Streckenfremde „Eye-Catcher“ á la ICE oder TGV hat man verzichtet.
Sehr angenehm ist auch der vollkommene Verzicht auf Soundmodule, sowie LED-Blinkorgien, letzteres hätte auch wirklich nicht zum Schwarzwald gepasst.
Eine kleine Pause in der kleinen Cafeteria haben wir auch eingelegt und zu meiner Freude gab es Maultaschen und damit mal ein lokales Essen auf der Karte.
Der Eintritt ist mit 5,90 € moderat und bietet viele Stunden Freude.
Fotos der Anlage: http://www.schwarzwald-modell-bahn.de/frameset.php
an dieser Stelle möchte ich euch einen Besuch im Schwarzwald nahelegen, genauer gesagt in Hausach. In Hausach ist nämlich die „Schwarzwald-Modell-Bahn“ beheimatet und das schon seit 2003.
Leider musste der Schaubetrieb nach einem Brand im September 2010 vorerst eingestellt werden, bei dem Brandschaden wurde die Anlage zwar nicht direkt vom Feuer zerstört, vielmehr machte jedoch der Ruß der Anlage und den Modellen zu schaffen, welche allesamt aufwendig gereinigt werden mussten. Mitte April konnte die Wiedereröffnung gefeiert werden.
Die Anlage ist natürlich, wie fast alle Schauanlagen, im H0-Maßstab gebaut und doch mit anderen Schauanlagen nur schwer zu vergleichen. Vom Konzept her, ist sie der „Modellbundesbahn“ in Bad Driburg nahe, ist jedoch deutlich größer angelegt.
Das Grundkonzept der Anlage stellt einen Teil der Schwarzwaldbahn von Hausach über Triberg weiter nach Villingen (dieser Bahnhof ist nicht nachgestellt) dar. Die Schwarzwaldbahn ist eine komplett zweigleisige Gebirgsstrecke und muss einige Höhenmeter überwinden, um den Höhenunterschied darzustellen winden sich, auch im Modell die Züge die Rampen und Wendeln hoch, dabei ist der ganze Streckenverlauf nahe am Original, natürlich aber in der Länge gekürzt. Vorbildgerecht müssten auf dem gewählten Streckenabschnitt etwa 5 Höhenmeter überwunden werden, in Hausach hat man es auf 1,8 m gestutzt, der Eindruck ist dennoch umwerfend und realistischer als in allen anderen mir bekannten Modellbahnanlagen, die sich einer Gebirgsbahn widmen.
Als Zuschauer verfolgt man auf den Podesten den Höhenunterschied, und so bieten sich verschiedenste Blickwinkel auf die Züge und die Landschaft, verkehren die Züge doch mal in Hüfthöhe, aber auch in Brust- und Augenhöhe.
Start und Zielpunkt ist der Bahnhof von Hausach, der mit einen vorbildnahen Gleisplan und vorbildlich langen Bahnsteigen aufwarten kann, zugleich liegt er auch am tiefsten, mit etwa 0,6m Plattenhöhe, von hier an müssen sich die Züge die Strecke bergauf erkämpfen, bei moderaten 2,1% Steigung maximal.
Da die Anlage in einem ehemaligen Supermarkt untergebracht wurde, ergab sich allerdings schon nach wenigen Streckenmetern ein Problem, denn hier kreuzt der Eingang den Streckenverlauf. Die Lösung stellte man in Form von zwei riesigen Gleiswendeln dar, jede groß genug, dass 40 Zuggarnituren, darin parken könnten. Die Wendeln sind einsehbar und beleuchtet, vor allem für Kinder sind sie ein Hingucker.
Die Fahrt zur ersten Station „Homberg“ wird durch die ganzen Umdrehungen also schon mal etwas länger ausgebremst. Homberg als Station weist 3 Bahnhofsgleise auf, die intelligente Steuersoftware nutzt die Gleise wie sie frei sind, dadurch kommt es auch zu den „Verzögerungen im Betriebsablauf“, wie es im Original heißt, da einfahrende Züge erst die Zugkreuzung abwarten müssen. In den Bahnhöfen kommt es gelegentlich auch zu Überholungen, dies geschieht jedoch leider eher selten. Rund um Homberg ist auch ein Faller Car-System installiert, nach rechts raus fahren die Fahrzeuge geschlängelt durch ein Tal und verschwinden irgendwann aus den Augen.
Nach der Station Homberg geht es weiter vorbei an einem schönen detaillierten Steinbruch vorbei nach Triberg, auch in Tirberg werden die drei Bahnhofsgleise nach Verfügbarkeit und zufällig angefahren, es gibt natürlich die beiden Hauptrichtungsgleise, welche bevorzugt angefahren werden, sollte kein Zug im Bahnhof sein.
Nach Triberg führt die Strecke weiter Richtung Villingen, dem Betrachter werden auf dem sehr langen weiteren Fahrweg viele Blickwinkel geboten, ein weiterer Bahnhof kommt jedoch nicht. Vielmehr fährt der Zug in den großen Schattenbahnhof ein, der allerdings bei unserem Besuch sehr leer war, es sind wohl noch nicht alle Züge wieder im Einsatz, denn den Lokomotiven wird nur eine sehr kurze Verschnaufpause vor der Rückfahrt gegönnt.
Um die reine Fahrzeit zu erleben, habe ich einen IRE auf seiner Rundfahrt (Hausach – Triberg – Schattenbahnhof u.z.) begleitet. Sage und schreibe 46 Minuten hat die Fahrt gedauert, die Fahrzeit kann dabei nach oben und unten variieren, je nachdem welche Zugkreuzung einem Zug bevorsteht. Ein weiterer begleiteter Güterzug schaffte die Runde in etwa 40 Minuten.
Zu den Zuggarnituren: eingesetzt werden weitestgehend vorbildgetreue Zuggarnituren, nur einen Stilbruch konnte ich erkennen: E10.12 vor einem IR mit Steuerwagen, der passende Zug stand Loklos im Abstellbahnhof. Da wurde wohl etwas vertauscht.
Angenehm fällt auf, dass die Züge aus maßstäblich langen Wagen bestehen, der Großteil der Modell stammt dabei von Roco, wodurch ein harmonisches Bild entsteht, da die Optik derselben Philosophie und Umsetzung folgt.
Sehr clever war man auch bei der Reihung der IRE-Züge, welche als einzige zu mehreren auftreten. Begegnen diese sich auf der Strecke, so sieht es nach wirklichen Taktverkehr aus, da die Züge zum Beispiel den Fahrradwagen in die gleiche Richtung zeigen haben (einmal Zugschluss, der andere hat ihn nach der Lok), es entsteht die Illusion der Hin- und Rückfahrt. Auch die beiden Doppelstockzüge sind so gereiht, dass einer geschoben werden müsste, leider verließ eben jener den ganzen Tag über den Schattenbahnhof nicht.
Da auf der Schwarzwaldbahn das Dampfende sehr früh kam, ist es wohl in der Region nicht die Dampflok, die Epoche III-Bahner das Herz höher schlagen lässt, zumindest war keine einzige im Betrieb zu sehen, stattdessen einige Dieselloks und vor allem, viele E-Traktionen.
Die Anlage zeigt Züge von der späten Epoche-IIIb bis zur heutigen Zeit. Auf Streckenfremde „Eye-Catcher“ á la ICE oder TGV hat man verzichtet.
Sehr angenehm ist auch der vollkommene Verzicht auf Soundmodule, sowie LED-Blinkorgien, letzteres hätte auch wirklich nicht zum Schwarzwald gepasst.
Eine kleine Pause in der kleinen Cafeteria haben wir auch eingelegt und zu meiner Freude gab es Maultaschen und damit mal ein lokales Essen auf der Karte.
Der Eintritt ist mit 5,90 € moderat und bietet viele Stunden Freude.
Fotos der Anlage: http://www.schwarzwald-modell-bahn.de/frameset.php