
Ich hatte Samstag für ein paar Stunden einen Auftrag in Lügde (NRW) zu erledigen. Dazu bin ich Freitag auf Samstag mit dem ÖBB-Nightjet von München nach Hannover gefahren; dabei habe ich mal die neuen Mini Cabins ausprobiert.

Zusammengefasst: die Hinfahrt war toll - die Rückfahrt war DB
An Weihnachten hatte ich im Nightjet den Schlafwagen nach Utrecht genutzt - super Komfort, kostet natürlich ein wenig mehr. Im Liegewagen hatte ich mich bisher immer dran gestört, dass man sich mit 3 Fremden das Abteil teilt.
Einer mag nachts noch etwas arbeiten oder lesen, der andere lieber laut schnarchen (mache ich beides, nur nicht gleichzeitig).
Diese Mini Cabins sind da wirklich eine Alternative. Außen ein Schließfach fürs Handgrepäck und noch eines extra für die Schuhe; für größere Koffer gibt es ein extra Abteil. Innen ist es ganz modern mit Touchdisplay ausgestattet, auf dem ich das Licht nach Belieben steuern kann (sogar dessen Farbe) und auch sehe, ob eine der Toiletten oder der Waschraum gerade belegt ist, bevor ich mich zum nächtlichen Geschäftsgang auf den Weg mache.
Es gibt ein klapp- und verschiebbares Tischchen (beim Hochkklappen hat man einen Spiegel), USB- und 230 V Steckdose und zusätzlich kabelloses Handyladen. Die Kopffreiheit ist so, dass ich gut aufrecht auf der Matratze sitzen konnte. Morgens dann ein kleines Frühstück (2 Semmeln, Butter, Marmelade, Heißgetränk, Mineralwasser sind im Preis mit drin, Extras kann man abends dazu buchen).
Geschlafen habe ich sehr gut. Natürlich ist man ein wenig "eingekastelt", das ist ungefähr so wie in einem (großen) Alkoven im Wohnmobil. Mich stört so etwas nicht.
Ein ausgesprochen freundlicher und zuvorkommender Liegewagenschaffner ergänzte den positiven Eindruck. Er hat mir sogar nachts um 2:30 Uhr bei einem besonderen Problem mit meiner Technik weiterhelfen können und meinte nur freundlich: "dafür bin ich ja da."
Irritiert war ich nur,, weil ich Frühstück (und ggf Wecken) für 90 Minuten vor Ankunft in H bestellt hatte und es 20 Minuten nach der erwarteten Zeit immer noch nicht kam.
Die Erklärung: der Zug hatte 30 Minuten Verspätung (das war der DB-Anteil der Reise
Gekostet hat mich die Fahrt (mit BC25 recht kurzfristig drei Tage vor der Fahrt gebucht) knapp 115,- € als Flexticket (stornierbar bis 1 Tag vor der Reise), im Sitzwagen wären es genau 50,- € weniger gewesen. Den Aufpreis war es mir wert, ich bin gut erholt am Ziel angekommen.
So macht Bahnfahren Spaß - die Rückfahrt war dann mit dem ICE mit den üblichen DB- Extras

Mehr über die Mini Cabins gibt's im Netz zu lesen, z.B.hier:
https://miss-ju.at/mini-cabin-italien/
https://verein.bahn-zum-berg.at/blog/mi ... gsbericht/