E18 hat geschrieben: ↑Fr 27. Dez 2019, 14:45Zell , vergessen?
Nein, Hans-Georg, war und ist für
Trainini 1/2020 geplant. Im vorgesehenen Umfang und in der ursprünglich geplanten Zeit wäre der Bericht nicht unterzubringen gewesen. Die Baureihe 03.10 erfordert nun für die Ausgaben 1 und 2/2020 auch schon wieder etwas "Jonglieren", um die auf dem Tisch liegenden Themen passend zu "takten", was Umfang (des Artikels und des Vorbereitens) und Aktualität betrifft. Zell steht für Ausgabe 1/2020 aber nicht zur Disposition.
@Hans-Joachim
Der Artikel war eigentlich bei Planungsbeginn nicht mehr als ein Testschuss. Der kleine Kesselwagen allein rechtfertigt keinen kompletten Artikel, zeigt aber einen neuen Weg auf, den Märklin auch ganz konsequent weitergehen sollte. Daher hielt ich das für erklärungsbedürftig einerseits, denn es gibt im Bereich Kesselwagen (wie auch Bierwagen) ja mehr Phantasie als Vorbildtreue, und andererseits auch klar an Märklin zu adressieren, dass nur dieser Weg richtig ist.
Der Planungsbeginn für den Artikel war bereits im April 2019. Recherchen, Bekanntschaften, weitere Quellen und Bilder ließen das Thema dann regelrecht "explodieren". Ich war selbst überrascht, wie viel Anreize das hergibt. Vergleichbares gab und wird es wieder geben, wenn sich das anbietet. Erst letzten Monat hatten wir ähnliches ja mit dem Haus-zu-Haus-Verkehr. Variieren kann immer nur die thematische Breite und der Umfang, denn ganz häufig hängt es auch von den Bildquellen ab.
Nicht alle sind alle so zugänglich, kooperativ und hilfsbereit wie hier Ulrich Biene (Fachautor, Journalist und Pressesprecher von Veltins) oder das historische Archiv BP/Aral. Mir ist nun ziemlich klar, warum Märklin in den letzten Jahren nur Kesselwagen gebracht hat, die diesem heutigen Konzern zuzurechnen sind...
Das Unternehmensarchiv eines großen Stahlkonzerns hat vor über zehn Jahren, als ich in gleicher Weise unterwegs war, 300 EUR von mir verlangt, damit sie überhaupt die Tür aufschließen. Alles weitere sollte zu ähnlichen Tarifen nach Stunden zusätzlich abgerechnet werden, für das Veröffentlichen von Bildern wollten sie darüber hinaus noch separate Honorare - für ein ehrenamtlches Magazin wohlbemerkt. Da kann ich nur "dankend" ablehnen...
Da viele Firmenarchive nicht mehr selbst betrieben werden und irgendwie ins Ehrenamt verschoben, an Interessenverbände abgegeben oder in eine Stiftung überführt wurden, lassen mich solche Erwartungen staunen. Ich meine, es spielt auch eine Rolle, wofür das Material gesichtet wird: Nutzt es dem Autor wirtschaftlich, dem Image des Unternehmens oder hat es vielleicht sogar einen wissenschaftlichen Zusammenhang? Sehr gute Erfahrungen habe ich beispielsweise schon mit dem Westfälischen Wirtschaftsarchiv (WWA) gemacht, das bei der IHK Dortmund angesiedelt ist. Dort habe ich moderate Entgelte zahlen müssen und wurde in "Folgerecherche" ohne neuen Beitrag wieder hereingelassen. Aus einem Zufallsfund hat sogar Märklin mal profitiert. Ebenso habe ich dort schon wissenschaftlich für Dritte recherchiert, wofür ich mich auch nicht bezahlen lasse (zumal es mit der Eisenbahn eng zu tun hatte).
Vieles, was wir da so in der Redaktion treiben, hat heute auch mit "kleinem Dienstweg" und guten Netzwerken zu tun. Glücklicherweise gibt es viele Eisenbahnfreunde und dazu auch noch
Trainini-Leser, die uns aus eigener Freude am fertigen Artikel tatkräftig unterstützen und auch mal Türen öffnen. Sonst wäre ein Heft auf diesem Niveau in der Freizeit nicht zu unterstellen. Alle diese Personen nimmt nur kaum jemand wahr. ich versuche immer gern, sie oder das Unternehmen unter dem Inhaltsverzeichnis explizit mit Dank zu erwähnen.
Denn manchmal habe ich auch das Gefühl, dass für uns Türen aufgehen, die selbst für unsere hauptberuflichen Kollegen meist verschlossen bleiben. Aber das ist auch ein Ergebnis von über 14 Jahren Beharrlichkeit, hohem Bekanntheitsgrad und vor allem Vertrauenswürdigkeit. Ich erinnere mich noch gut an den letzten Besuch im DB-Werk in Dortmund Ende Juni. Dort kommt man kaum noch hinein und 2010 war der "Eintritt" 240 EUR pro Person bei Fotoverbot für Besucher. Ich habe dort sehr nette Menschen kennengelernt, die mir nach Feierabend auch noch so einiges an Informationen und Material zum Thema "Einheitslokomotiven der DB" mitgaben oder Bücher empfahlen. Für solche Personen ist das nicht nur ein Beruf, sondern Berufung. Und mit denen kann man auch etwas schaffen, das die Jahre überdauert.
Holger