Re: ''Schnelle'' Züge im Erzgebirge

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Harald Hieber
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Re: ''Schnelle'' Züge im Erzgebirge

Beitrag von Harald Hieber »

Hallo Andree,

Soweit ich es sehe, stammen die von Dir eingestellten Bilder aus einem Buch und fallen somit unter das Copyright!
Hast Du eine schriftliche Zustimmung vom Autor oder vom Verlag in der der Verwendung zugestimmt wird?
Bis dahin muß ich die Bilder leider wegen des Copyright entfernen.
Andree1965
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Re: ''Schnelle'' Züge im Erzgebirge

Beitrag von Andree1965 »

''Schnelle'' Züge im Erzgebirge

''Es war einmal''. So beginnen nicht nur alle Märchen, sondern leider auch die Realität.

Sachsen besaß eines der am dichtesten und interessantesten Eisenbahnnetze (Regel- ; Schmalspur) in Deutschland.
Davon ist heute leider nicht mehr viel übrig. Ein Teil des Streckennetzes wurde als Reparations-Leistungen (für die Sowjetunion) abgebaut, ein anderer Teil wurde auch zu DDR-Zeiten stillgelegt.

In diesem Beitrag, soll es aber nicht um alle Schnellzuverbindungen in ganz Sachsen/Erzgebirge gehen, sondern im speziellen nur um die Region: Aue (Sachs) ; Zwickau (Sachs) ; Karl-Marx-Stadt (Chemnitz) im Westerzgebirge.

''Ein Schnellzug muss nicht immer ein ''schneller'' Zug sein'', diese Wahrheit haben wohl die meisten Reisenden aller Bahnverwaltungen schon erleben können.
!!!! DIESEN SATZ BITTE NICHT ALS KRITIK AN DIE ''DEUTSCHE BAHN'' VERSTEHEN. !!!!

Allein aus den drei oben genannten Städten, gab es zwischen 1950 (eventuell schon früher) und dem Fahrplanwechsel im Sommer 1991, eine Vielzahl von durchgehenden (ohne Umsteigen) Schnellzügen in die ''große weite Welt''.

Anbei einige dieser Schnellzugverbindungen (mit Laufweg), die von und durch die genannte Region fuhren:
Sommerfahrplan 1951:

D 69/74: Chemnitz Hbf – Döbeln – Riesa – Falkenberg (E) – Berlin Stadtbf
(zurück als D 74)

D 72/73: Berlin Anh Bf – Falkenberg (E) – Riesa – Döbeln – Chemnitz Hbf

D 95/96: Erfurt – Weimar – Jena West – Glauchau – Chemnitz Hbf – Dresden-Neustadt

D 104/107: Dresden Hbf – Freiberg – Chemnitz Hbf – Aue (Sachs) – Adorf (Vogtl) (Bild 1)

D 108: Görlitz – Bischofswerda – Dresden-Neustadt – Chemnitz Hbf – Zwickau Hbf – Reichenbach (Vogtl) – Plauen (Vogtl)

D 115/116: Aue (Sachs) – Zwickau Hbf – Werdau – Altenburg – Leipzig Hbf – Bitterfeld -
Dessau – Magdeburg – Stendal – Wittenberge – Ludwigslust - Schwerin

D 121/122: Radiumbad Brambach – Bad Elster – Plauen (Vogtl) – Reichenbach (Vogtl) -
Zwickau Hbf – Chemnitz Hbf – Dresden Hbf

D 225/226: Schwerin – Ludwigslust – Wittenberge – Stendal – Magdeburg – Dessau –
Leipzig Hbf – Chemnitz Hbf

D 262: Aue (Sachs) – Zwickau Hbf – Gera – Jena West – Weimar – Gotha – Eisenach

D 269: Bad Liebenstein-Schweina – Eisenach – Erfurt – Weimar – Jena West – Gera -
Zwickau Hbf – Aue (Sachs) – Schwarzenberg (Erzgeb)

Dt 272/275: Leipzig Hbf – Altenburg – Werdau – Zwickau Hbf (Bild 2)

D 273/274: Aue (Sachs) – Zwickau Hbf – Leipzig Hbf – Berlin Anh Bf ; ab 1956 – Bln Ostb
(Bild 3)

D 276: Leipzig Hbf – Altenburg – Werdau – Zwickau Hbf – Aue (Sachs)

D 277: Johanngeorgenstadt – Schwarzenberg (Erzgeb) – Aue (Sachs) – Zwickau Hbf -
Werdau – Altenburg – Leipzig Hbf

D 2141/2142: Berlin – Leipzig Hbf – Werdau – Zwickau Hbf – Aue (Sachs) – Schwarzenberg -
Annaberg-Buchholz – Cranzahl (Bild 4)


Später kamen noch einige neue Verbindungen hinzu:
am 03.06.1973:

E 771/774: Leipzig Hbf – Chemnitz Hbf – Annaberg-Buchholz – Cranzahl

ab 1976:

EX 172/175 ''Sachsenring'': Zwickau Hbf – Karl-Marx-Stadt – Flugh. Berlin-Schönefeld -
Berlin-Lichtenberg (Städteexpress)

Die Zugnummer (EX 172/175) wurde 1984 in EX 160/167 geändert. Diese Nummer (EX 172/175)
bekam dann der ab 1984 verkehrende Städteexpress ''Fichtelberg''.

EX 172/175: Karl-Marx-Stadt Hbf – Dresden – Berlin Lichtenberg

In dieser Zeit (1950 – 1991) gab es einige Änderungen bei den Zugnummern bzw. Laufwegen und Endbahnhöfen.
So wurde aus dem: D 104/107 (Dresden – Adorf (Vogtl) im Jahr 1960 der: D 219 (Bild 1).
Aus dem: D 273/274 (Aue (Sachs) – Berlin) wurde später der: D 560/565. Eine Besonderheit dieser Verbindung (D273/274 ; D 560/565) war, dass dieser Schnellzug bis 1976 mit zwei fünfteiligen''DR'' Doppelstockgliederzügen sowie einem ''DR'' Doppelstock-Gepäckwagen (Bild 3) unterwegs war.

All diese durchgehenden Verbindungen, in die damalige ''große weite Welt'', wurden spätestens beim
Fahrplanwechsel (Sommer 1991) eingestellt.
Wenn man heute zum Beispiel, mit dem Zug von Aue (Sachs) nach Leipzig oder Erfurt fahren möchte, muss man mindestens 1 bis 2x umsteigen und braucht teilweise länger.

Das wird aber bestimmt nicht in Sachsen so gewesen sein, sondern auch in allen anderen Bundesländern.

Anbei nun die Bilder:


Das (Bild 5) zeigt den Bf Aue (Sachs), sowie das angrenzende Bw Aue (Sachs) in seiner Glanzzeit (1949 – 1991). Er besaß in dieser genannten Zeit:
96 Gleise mit 190 Weichengruppen, die von vier Stellwerken gesteuert wurden. Ein Bild, wie der Bf Aue (Sachs) heute aussieht, erspare ich uns lieber.
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Harald Hieber
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Re: ''Schnelle'' Züge im Erzgebirge

Beitrag von Harald Hieber »

Ich möchte hier ergänzen, dass Andree sich nach meinen Eingreifen im ersten Beitrag mit dem Verlag und den Erben des Autors in Verbindung gesetzt und sich die Freigabe dafür erbeten hat, die Bilder in unserem Forum zeigen zu dürfen. Diese Zustimmung liegt uns in Schriftform vor.
Andree, ich finde Dein Einsatz verdient einen :bravo: :bravo: :bravo:
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