Alle Räder stehen still...

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Moderator: hafenbahnhof

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hafenbahnhof
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Re: Alle Räder stehen still...

Beitrag von hafenbahnhof »

Gunnar Häberer hat geschrieben: So 10. Sep 2023, 00:46 Ich kann nicht anders, als hier den Spiegel vor zu halten!

Zitat Axel: "Gunnar, dein letzter Satz ist nicht provokativ, sondern grenzt an Verleumdung und hat daher hier nichts zu suchen." Zitat Ende

Und hier die Antwort aus dem Deutschen Schulportal der Robert-Bosch-Stiftung:

"Auch die Vergleichstest für die jüngsten IQB-Bildungstrends im Fach Deutsch – 2015 unter Jugendlichen der neunten Klassen und 2016 unter Kindern der vierten Klassen – haben Defizite in der Rechtschreibung offenbart. So haben 2015 rund 14 Prozent der Neuntklässlerinnen und Neuntklässler in Deutschland insgesamt den von der Kultusministerkonferenz (KMK) festgelegten Mindeststandard im Kompetenzbereich Orthografie verfehlt."

"Für die Grundschulen fiel das Ergebnis noch schlechter aus. Der IQB-Bildungstrend 2016 hat gezeigt, dass im Bundesdurchschnitt 22,1 Prozent der Viertklässlerinnen und Viertklässler den Mindeststandard im Bereich Orthografie nicht erreichen. Damit haben sich die Leistungen der Kinder gegenüber 2011 sogar um 10 Prozentpunkte verschlechtert."
Mal abgesehen davon, was Orthographiekenntnisse von Schülern in Deutschland mit Baggerfahrern, Baustellen und Bahnmanagern zu tun haben sollen, frage ich dich Orthographiemeister:

Wem hältst du hier den Spiegel vor? Oder hältst du ihn vor eine Sache? Und mit welcher Seite wohin? Wen oder was siehst du in dem Spiegel?

Wenn schon Redewendung, dann bitte korrekt! Soviel sollte uns die Pflege der deutschen Sprache doch schon wert sein.
Joachim
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Re: Alle Räder stehen still...

Beitrag von Joachim »

In München-Laim verlaufen parallel 5 zweigleisige Strecken:
S-Bahn, Strecken nach Regensburg, Ingolstadt, Augsburg und ins Allgäu plus
eine eingleisige Verbindunggstrecke zum Heimeranplatz.
Alle sind elektrifiziert. Die Tragwerke überspannen alle Gleise.
Wenn also sich also eine Baggerschaufel in 4-5 m Höhe
im Quertragwerk verfängt ist zwangsläufig erstmal Betriebsruhe, wobei
die Strecken nach Ingolstadt und Regensburg nicht im Bahnhof Pasing
wenden können, da sie Pasing garnicht tangieren.
Für mich eindeutig ein Fall von „blöd gelaufen„ und „kleine Ursache - große Wirkung“.
Da kann der arme Baggerfahrer noch so deutsch sein.

:lieb: Joachim
wernerle2
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Re: Alle Räder stehen still...

Beitrag von wernerle2 »

Joachim hat geschrieben: So 10. Sep 2023, 10:04 In München-Laim verlaufen parallel 5 zweigleisige Strecken:
S-Bahn, Strecken nach Regensburg, Ingolstadt, Augsburg und ins Allgäu plus
eine eingleisige Verbindunggstrecke zum Heimeranplatz.
Alle sind elektrifiziert. Die Tragwerke überspannen alle Gleise.
Alles richtig!
Joachim hat geschrieben: So 10. Sep 2023, 10:04 Wenn also sich also eine Baggerschaufel in 4-5 m Höhe
im Quertragwerk verfängt ...
Das ist das Risiko, welches der Projektleiter von Anfang an im Auge haben MUSS.
Joachim hat geschrieben: So 10. Sep 2023, 10:04 ... wobei die Strecken nach Ingolstadt und Regensburg nicht im Bahnhof Pasing
wenden können, da sie Pasing garnicht tangieren.
Habe ich vergessen, weil ich da so selten fahre. Aber es gibt auch auf diesen Strecken genug Bahnhöfe zum Wenden.
Joachim hat geschrieben: So 10. Sep 2023, 10:04 Für mich eindeutig ein Fall von „blöd gelaufen„ und „kleine Ursache - große Wirkung“.
Sehe ich anders. Das ist - wie bereits geschildert - "blöd gelaufen worden".
Wäre das Projekt-/Risikomanagement ordentlich aufgesetzt worden mit einer ordentlichen Risikominimierung, dann wäre das Ergebnis "kleine Ursache - bedeutend kleinere Wirkung" gewesen. Dann wäre nämlich nur die S-Bahn ausgefallen. Und dafür gibt's eine Tram von Pasing zum Hauptbahnhof, die Mitte August schon einmal - erfolgreich - den S-Bahn-Verkehr auf dieser Strecke für mehrere Tage ersetzt hat.

Aber: Risikomanagement kostet Geld - und Risikominimierung kostet noch mehr Geld. Wenn ich dieses Geld sparen will, weil mir der Eintritt des Risikos zuuuu unwahrscheinlich erscheint, dann fällt das unter SELBSTgemachtes Elend.
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Re: Alle Räder stehen still...

Beitrag von siggi »

Ich denke das laeuft jetzt unter "11 Spieler - x Millionen Trainer" ;)
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Re: Alle Räder stehen still...

Beitrag von wernerle2 »

siggi hat geschrieben: So 10. Sep 2023, 11:54 Ich denke das laeuft jetzt unter "11 Spieler - x Millionen Trainer" ;)
Cooler Spruch, aber leider nicht ganz zutreffend. ;)
Hier in diesem Forum tummeln sich haufenweise Anwender, die auf ihrer Modellbahn mehr als einen Stromkreis haben.
Das verhindert zuverlässig, das im Falle dass eine Lok auf einer Weiche einen Kurzschluss verursacht ALLE anderen Loks auch nicht weiterkommen.
hafenbahnhof
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Re: Alle Räder stehen still...

Beitrag von hafenbahnhof »

Schaut euch die Fotos von München-Laim oder Vorfeld M-Hbf bei der Eisenbahnstiftung an, das waren schon immer Alles überspannende Quertragwerke. Daran könnte auch kein gewissenhafter Projektleiter mit einem ausgesprochenen Gespür für Risikomanagement etwas ändern. Ich weiß nicht, was jetzt gebaut werden sollte und insofern nicht, ob ein amputierter Kurzarm-Bagger (gibt es so etwas überhaupt?) einsetzbar gewesen wäre. Gehen wir mal davon aus, eher nicht. Wie oft seit 1948 (irgendwann seinerzeit wurden die Quertragwerke gebaut), hat ein dusseliger Baggerfahrer den Salat runtergerissen? Vielleicht ein oder zweimal. Würde jetzt ein Risikomanager für eine solche Baustelle die Bereitstellung von 20 oder mehr Dieselloks fordern, um im statistisch eher seltenen Fall ein Heraus- oder Hereinschleppen stromlos gewordener Züge zu gewährleisten, würde der zuständige Controller unter BWL-Gesichtspunkten fragen, ob er noch alle Tassen im Schrank hätte. Zumal solange der ganze Salat quer auf den Gleisen liegt, Dieselloks da auch nicht rüberfahren können. Also liebe Modellbahner, einfach mal die Unwägbarkeiten des wirklichen Lebens hinnehmen und nicht realitätsfernen Idealvorstellungen nachhängen.
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Re: Alle Räder stehen still...

Beitrag von hafenbahnhof »

wernerle2 hat geschrieben: So 10. Sep 2023, 16:23
siggi hat geschrieben: So 10. Sep 2023, 11:54 Ich denke das laeuft jetzt unter "11 Spieler - x Millionen Trainer" ;)
Cooler Spruch, aber leider nicht ganz zutreffend. ;)
Hier in diesem Forum tummeln sich haufenweise Anwender, die auf ihrer Modellbahn mehr als einen Stromkreis haben.
Das verhindert zuverlässig, das im Falle dass eine Lok auf einer Weiche einen Kurzschluss verursacht ALLE anderen Loks auch nicht weiterkommen.
Werner, das Problem sind nicht Stromkreise, sondern dass bei einem heruntergerissenem Quertragwerk, welches ALLE Gleise überspannt, über KEINEM Gleis überhaupt noch eine Oberleitung hängt.
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Re: Alle Räder stehen still...

Beitrag von REWE »

Da hilft nur eine totale Redundanz, mit einem Reservebahnhof mit allen Gleisverbindungen und der kompletten Infrastruktur, in mindestes 1000m Entfernung zum jetzigen Hbf.
Das wäre dann das Projekt >München 22< der DB AG. mit Baukosten von mindestens 75 Mrd. Euro.
:d+w:
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Re: Alle Räder stehen still...

Beitrag von wernerle2 »

hafenbahnhof hat geschrieben: So 10. Sep 2023, 17:11 Werner, das Problem sind nicht Stromkreise, sondern dass bei einem heruntergerissenem Quertragwerk, welches ALLE Gleise überspannt, über KEINEM Gleis überhaupt noch eine Oberleitung hängt.
Hatte ich zwar so nicht explizit geschrieben, aber durchaus gemeint. Hätte man bei gutem Willen vielleicht auch rauslesen können. ;)
wernerle2 hat geschrieben: Sa 9. Sep 2023, 16:20 Und dann muss die Oberleitung in diesem Bereich so installiert werden, dass bei Eintreten des Risikos nicht der gesamte 3.größte Bahnhof Deutschlands in Gänze lahmgelegt wird.
Wenn man sich die Gegend mal genau anschaut, stellt man sogar fest, dass vor Laim für verschiedene Gleise/Gleisgruppen einzelne Quertragwerke angelegt sind und danach dann auch wieder. Nur im Baustellenbereich von Laim hat man die alte Konstruktion belassen (das wird dann garantiert kurz vor der Fertigstellung nachgeholt). Konsequenz (also bis zum Ende denken und dann auch machen) ist aber mitnichten eine ansteckende Krankheit.

Hatte ja gesagt, dass ich auf den Bericht des Eisenbahnbundesamtes warte. Ich wette, da wird es drinstehen.
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Re: Alle Räder stehen still...

Beitrag von Axel Hempelmann »

REWE hat geschrieben: So 10. Sep 2023, 17:17 Reservebahnhof mit allen Gleisverbindungen und der kompletten Infrastruktur, in mindestes 1000m Entfernung zum jetzigen Hbf. Das wäre dann das Projekt >München 22< der DB AG....

Auch keine neue Idee, das Projekt "München 21" wurde allerdings wieder verworfen.
https://de.wikipedia.org/wiki/M%C3%BCnc ... prov=sfla1

Und schon in den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts gab es entsprechende größenwahnsinnige Pläne eines unterirdischen Durchgangsbahnhofs (flankiert von den Plänen zur 3m - Breitspur). 1938 plante Hermann Giesler als "Generalbaurat für die Hauptstadt der Bewegung“ zusammen mit Paul Bonatz dafür einen gewaltigen Kuppelbau mit 265 Meter Durchmesser und 136 Meter Höhe (!) nahe der heutigen Friedenheiner Brücke.
(Zum Vergleich: die Münchener Allianz Arena ist 258 m lang und 50 m hoch)

Aus der Zeit existiert auch noch ein Modell, das ich als Student im damaligen AW Freimann in Augenschein nehmen konnte. (mittlerweile in Privatbesitz). Beschreibung und virtuelle Darstellung siehe hier:
Bild
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http://denkmaeler-muenchen.de/hbf/ns.php

Bin froh, dass es nicht so weit gekommen ist ..
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