die bei der Bahn nicht mehr funktionieren, die mich (ver)zweifeln lassen.
Moin,
dass ein Baggerfahrer mal ein Kabel erwischt oder die Oberleitung runterholt, kann immer mal passieren, konnte immer mal passieren.
Auch da ist es für mich ein Unterschied, ob man für
alle Fälle irgendwas in Redundanz hat, oder ob Redundanz grundsätzlich nicht mehr vorgesehen ist. Unter dem Deckmantel der "Sicherheit" schließt man dann - gefühlt - einfach eine Woche lang den Laden ab, und macht nach dieser Woche, nachdem der Schaden behoben ist, weiter, als wenn nichts gewesen wäre.
Beispiele gäbe es da genug, in jüngster Zeit sind es Unwetter, in erster Linie Stürme, vor ca. anderthalb Jahren habe ich selbst eine Oberleitungsstörung in Büchen erlebt. Die nächste frei verfügbare Diesellok hätte aus Hannover kommen müssen, also gestrichen. Selbstverständlich gab es auch keine Rangierlok, die da "einfach so" irgendwo rum stand, die den Zug wieder in einen stromführenden Abschnitt hätte schleppen können. Nach drei Stunden und A-kälte im Zug (es war Januar) ist der gesamte IC schlussendlich in einen VT 648 evakuiert worden, was für ein Spaß, mit Gepäck aus dem Wagen in den Schotter...
Da hätte man sich gewünscht, dass es eine Möglichkeit gegeben hätte, die Scharfenbergkupplung von dem VT mit der Normalkupplung des IC zu verbandeln und den Zug einfach wieder unter Strom zu schleppen - Fehlanzeige.
[OT] Beispiel Personen im Gleis:
Es kommt jetzt tatsächlich in die Diskussion, dass man nicht zwangsläufig den Betrieb einstellen muss, wenn die Möglichkeit besteht, dass Personen am/im Gleis stehen. Sehr interessante, wenn auch späte Erkenntnis. Problem dabei: die Regelung gibt es seit
mehr als ca. 20 Jahren und wurde in den Fortbildungsunterrichten für Betriebseisenbahner vermittelt:
PDF BahnPraxis von 2005, Seite 87ff
https://www.google.com/url?sa=t&rct=j&q ... i=89978449
Interessantes Beispiel zum Thema Personen im Gleis selbst erlebt. War Fahrgast in einem VT, der keine Einfahrt in den Bahnhof Etelsen erhalten konnte. Grund: Es saß ein Passant auf der Bahnsteigkante und liess die Beine ins Gleis baumeln, wir konnten den aus dem Zug sehen. Klar muss in so einem Fall der Betrieb eingestellt, der Bereich gesperrt werden. Jetzt das aber: es saß ein uniformierter Bundespolizist nach Dienstschluss im Zug, der sprach den Lokführer an und sagte: "...regele das mit dem Fahrdienstleiter, fahr da hin, ich fange den ein..."
Keine Chance, der Zug stand eine 3/4 Stunde vorm Mast, bis die Ortspolizei den Menschen letztendlich eingesammelt hatte.
Ich weiß nicht, wie das alles zusammen hängt, bei vielen Dingen habe ich als ehemaliger Eisenbahner (Lehrer für Betriebsdienst) den Eindruck, dass neben den ganzen Bauunwägbarkeiten die Aufrechterhaltung des Eisenbahnbetriebes im Störungsfalle nicht mehr ausreichend trainiert und/oder beherrscht wird...
Die Summe der "Unwägbarkeiten", jahrzehntelanges auf Verschleiß fahren, usw. usw., hier Verspätungen, da Zugausfälle, gefühlt klappt gar nix mehr, lässt mich als überzeugten Eisenbahnfan und -fahrer zunehmend zweifeln...
Just my two cents, das musste jetzt mal raus